Rotliegendes
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Das Rotliegende ist der jüngere Abschnitt des Perm, der vor rund 299 Mio. Jahren begann und vor etwa 257,3 Millionen Jahren endete. Es bildet zusammen mit dem Zechstein die nur in Deutschland gebräuchliche Einteilung des Perm (ältere Bezeichnung: Dyas, d.h. das Zweigeteilte). International wird das Perm dreigeteilt. Mit dem Perm endet das Paläozoikum.
Das Klima begann sich in Mitteleuropa und anderen Gegenden zur Rotliegend-Zeit von feucht-tropisch zu trocken-heiß zu wandeln. Daher machten die Reptilien den Amphibien zunehmend Konkurrenz. In China existierten zum Beispiel kohlebildende Wälder unter feuchten Bedingungen bis zur Perm-Trias Grenze.
Das Rotliegend verdankt seinen Namen den teilweise auffällig rot gefärbten Gesteinen, die aus dieser Zeit gefunden werden. Rotliegend ist ein alter Bergmannsausdruck aus dem Mansfelder Land; er bezeichnet die roten, unter dem nutzbaren Kupferschiefer-Flöz liegenden Sandsteinschichten. Die rote Farbe der Gesteine wird verursacht durch feinverteilte Hämatit-Schüppchen (Roteisenstein) und verweist auf die Ablagerung im heißen Klima.
Fossilien aus dem Rotliegend kennt man vor allem aus dem Saarland (Lebach), Rheinland-Pfalz (Nierstein, Bad Sobernheim, Odernheim, Jeckenbach, Rockenhausen), Thüringen (Manebach, Friedrichroda), Sachsen-Anhalt (Raum Halle/Saale) und Sachsen (Chemnitz, Dresden). Berühmt sind die Tierfährten von Nierstein, die Saurier (Amphibien) von Odernheim und Jeckenbach sowie der "Steinerne Wald" von Chemnitz.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit, C. Bertelsmann, München 1986, ISBN 3-570-01066-X