Rotor-Chiffriermaschine
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![Enigma-Rotoren](../../../upload/shared/thumb/1/18/Enigma-rotors.jpg/200px-Enigma-rotors.jpg)
![Innerer Aufbau eines Rotors: 1 Ring mit Übertragskerbe 2 Markierpunkt des "A"-Kontakts 3 Alphabetring 4 Kontaktplatten 5 Verbindungsdrähte 6 gefederte Kontaktstifte 7 gefederte Sperrklinke für Alphabetring 8 Nabe 9 Handrändel 10 Vortriebszahnrad](../../../upload/shared/thumb/f/f3/Enigma_rotor_exploded_view.png/180px-Enigma_rotor_exploded_view.png)
Rotor-Chiffriermaschinen sind elektromechanische Schlüsselmaschinen, die zumeist mehrere Rotoren enthalten. Die Rotoren (oft auch als Walzen bezeichnet) sind drehbar angeordnet und ihre Stellung zueinander ändert sich während des Schlüsselvorgangs. An ihren Außenflächen besitzen sie mehrere Kontakte (oft genau 26 für die 26 Großbuchstaben des lateinischen Alphabets), die im Inneren durch isolierte Drähte miteinander verbunden sind. Durch die Drehung der Rotoren wird für jeden Buchstaben des Textes eine unterschiedliche (polyalphabethische) Substitution erzielt. Die kryptographische Sicherheit der Verschlüsselung hängt wesentlich von der Anzahl der verwendeten Rotoren ab, da die Menge der möglichen Substitutionen multiplikativ mit der Anzahl der eingesetzten Rotoren ansteigt.
Bekannte Rotor-Chiffriermaschinen sind die deutsche Enigma (drei beziehungsweise vier Rotoren), die britische Typex (auch als Type-X bezeichnet mit fünf Rotoren), die amerikanische M-209 (sechs Rotoren), die sowjetische Fialka (deutsch „Veilchen“ mit zehn Rotoren), die schweizerische NEMA (für „Neue Maschine“ mit zehn Rotoren) sowie die amerikanische SIGABA (15 Rotoren). Ferner wurde die polnische LCD Lacida bekannt.
Rotor-Chiffriermaschinen waren etwa von 1920 bis 1960 in Gebrauch, insbesondere während der Zeit des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) und teilweise noch bis in die Mitte der 1970-er Jahre.