Royal Bunker
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Royal Bunker ist ein Berliner Hip-Hop/Rap-Independent-Label. Organisator des Labels ist Marcus Staiger.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Anfänge des Labels liegen in einer gleichnamigen Kellerkneipe, in der sich 1998 mehrere Berliner MCs das erste Mal zu einer Open Mic Session trafen. Nach dem US-amerikanischem Vorbild des Freestylecafés (bekannte Organisationen sind das Project Blowed oder die Crew Freestyle Fellowship) konnten hierbei die Rapper ihr Können unter Beweis stellen oder sich mit anderen MCs im Battle-Rap messen.
Die Kneipe musste nach einem Jahr wegen Mietschulden(des Vorherigen Besitzers) schließen und die Künstler suchten eine neue Plattform, um ihren Rap bekannt zu machen. Diese fanden sie beim Tapelabel Mikrokosmos, welches ungefähr zur gleichen Zeit wie die Royal Bunker Sessions gegründet wurde. Nach mehreren Veröffentlichungen lokaler Künstler löste sich das Label jedoch im Jahre 1999 aufgrund von Differenzen zwischen den Gründungsmitgliedern auf.
Nach der Trennung wurde Anfang 2000 die Labelarbeit kurze Zeit unter dem Namen Monopol weitergeführt, welcher allerdings aus Rechtsgründen bald in ROYAL BUNKER umgeändert wurde. Heute ist das Label eine Plattform für viele Berliner Untergrund MCs geworden, um ihre Musik bekannt zu machen.
[Bearbeiten] Künstler und Repertoire
Viele der heutzutage kommerziell erfolgreichen Rapkünstler aus Berlin hatten zu Beginn ihrer Karriere Releases auf RB. So veröffentlichten u.a. Kool Savas, Prinz Pi (ehemals Prinz Porno) Die Sekte (bestehend aus Sido und B-Tight) auf Royalbunker, wobei sich „Die Sekte“ später missfällig über das Label äußerten.
„Flaggschiff“ des Labels war anfangs die Crew MOR (Masters of Rap), die den deutschen Battle-Rap entscheidend prägte und der ursprünglich auch Kool Savas angehörte. Nach diversen Soloprojekten meldeten sich MOR Ende 2005 mit dem Mixtape „Hiphop is still OK!“ zurück.
Anfang des selben Jahres erschien die DVD-Dokumentation „Gegen die Kultur“, die die Anfänge der Berliner Battle-Rap-Szene im RoyalBunker-Cafe und den Aufstieg des Labels Revue passieren ließ. Im gleichen Jahr startete das Label die „Streetoffensive“. Dabei sollten, begleitet von einer Konzert- und Partyreihe, im Zwei-Wochen-Rhythmus neue Alben von Bunker-Künstlern als sog. Street Edition erscheinen, d.h. als verpackte CDs zu geringem Preis. Damit sollte an das Tape-Konzept aus der Frühzeit der Berliner Rap-Szene angeknüpft werden. Der Anspruch, alle zwei Wochen ein neues Album zu veröffentlichen, konnte nicht verwirklicht werden. Dafür wurden die Alben „Nacht“ von Tua und „Das Rapdeutschlandkettensägenmassaker“ der Gruppe K.I.Z. positiv aufgenommen.
Weitere Künstler, die auf Royal Bunker veröffentlicht haben, sind u.a.: Rhymin Simon, Fumanschu, Justus, Jack Orsen, Fuat, Martin B., Gris, Separate, S-Rok, Big Derill Mack, Tua, Meyah Don, K.I.Z., Eko Fresh, Catee, DJ Zett (DJ Boba Fettt) und Rufmord.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.royalbunker.de
- So wird die Welt auch nicht schlechter in: taz 26. Februar 2002
- Fiction und PZ - HipHop liest Handke in: Fluter 29. Mai 2002
- Verlieren ist für Verlierer in: taz 18. März 2005
- Royal Bunker – Labelportrait und ausführliche Diskografie bei Discogs (englisch)