Rudolf Epp
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Rudolf Epp (* 1834 in Eberbach; † 1910 in München) war ein deutscher Maler des Realismus.
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[Bearbeiten] Leben
Rudolf Epp wurde 1834 in Eberbach am Neckar als Sohn eines Dekorationsmalers geboren. Nachdem er von Jugend an aus eigenem Antrieb zeichnete und sich künstlerisch betätigte, wurde er vom Landschaftsmaler Ludwig Seeger erstmals unterrichtet. Anschließend Studium an der Großherzoglich-Badischen Kunstschule Karlsruhe als Schüler von Johann Wilhelm Schirmer und Besuch der Kunstschule in Düsseldorf.
Auf Grund seiner offensichtlichen Begabung wurde er durch den damaligen Regenten und späteren Großherzog Friedrich I. von Baden vom Militärdienst beurlaubt. Ein großherzoglicher Auftrag sowie zusätzliche finanzielle Mittel ermöglichten Epp eine Studienreise in den Schwarzwald. Um 1859 fertigte er in der Gegend um Freiburg im Breisgau und Landstuhl zahlreiche Landschaftsstudien.
1862 heiratete er Katharina, geb. Steibl. 1863, nach dem Tod Schirmers siedelte er nach München über, das als Zentrum der Kunst galt. Hier faszinierte ihn vor allem Carl Theodor von Piloty, der von 1874–1886 Direktor der Akademie werden sollte. In München konnte sich Epp schnell einen guten Ruf als gefragter Maler erwerben.
1868 wird der Sohn Franz Epp (späterer Ritter von Epp) geboren. 1870 Geburt der Tochter Helene, 1871 Geburt der zweiten Tochter Augusta Anna, die bis zum Tode Epps unverheiratet blieb und in der elterlichen Wohnung lebte. Augusta Anna diente Rudolf Epp als Modell für verschiedene Porträts und figürliche Darstellungen.
Hauptbestandteil seines künstlerischen Werkes sind vor allem kleinere Genrestücke. Die feinen Gemütsstimmungen und die gekonnte Verbindung von fein kolorierter Landschaft und ungekünstelt natürlichen Figuren verleihen seinen Gemälden eine besondere künstlerische Aussage. Die humorvollen Bildaussagen und die liebevoll ergänzenden Bilddetails fanden große Anerkennung in der Öffentlichkeit.
Rudolf Epp war bis ins hohe Alter als Maler tätig, er verstarb 1910 in München.
Die Rudolf-Epp-Straße in Eberbach ist bis heute nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Werk
Epp war ein stetig suchender und in seiner Entwicklung fortschreitender Kleinmeister, der auch nach fünf Jahrzehnten der Malerei nicht in künstlerischer Routine erstarrte, wie es oft bei erfolgreichen Malern der Fall ist, sondern stilistisch abwechslungsreich blieb. Die Zahl seiner Werke geht in die Hunderte.
Bereits zu Lebzeiten des Künstlers fanden seine Werke nicht nur als Originale, sondern auch als Reproduktionen Verbreitung. Motive nach Epp schmückten um 1890 die ersten Illustrierten. Farbige Postkarten (Lithographien) mit Epp-Motiven wurden sowohl in Europa als auch in Nordamerika vertrieben, wohin auch zahlreiche Originale verkauft wurden. Auch heute noch erfreuen sich Motive nach Epp als Kunstdrucke sowie als Vorlagen für Gobelins großer Beliebtheit.
Werke von Rudolf Epp befinden sich in zahlreichen Öffentlichen Sammlungen, u.a. Kunsthalle Mannheim, Kunsthalle Karlsruhe, Kunsthalle Bremen, Wallraf-Richartz-Museum Köln sowie Neue Pinakothek München.
[Bearbeiten] Literatur
- Thieme/Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Bd. 9/10 Delaulne bis Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1999
- Clarence Cook: Art and Artists of our time, Vol. III, Selmar Hess, New York 1888
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Rudolf Epp – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Personendaten | |
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NAME | Epp, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 1834 |
GEBURTSORT | Eberbach |
STERBEDATUM | 1910 |
STERBEORT | München |