Ruf- und Signalmaschine
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Die Ruf- und Signalmaschine (RSM) wurde in analogen Ortsvermittlungsstellen, sowie in mittleren und großen analogen Telefonanlagen zur Erzeugung der Rufspannung und der Hörtöne betrieben. In Zeiten der digitalen Kommunikation werden diese Signale nicht mehr mit RSM erzeugt.
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[Bearbeiten] RSM der Ortsvermittlungsstellen
Die RSM war eine wichtige zentrale Baugruppe einer Vermittlungseinrichtung. Ein Ausfall der RSM bedeutete, dass keine Teilnehmer gerufen und keine Hörtöne zum Anrufer gesendet werden konnten. Deshalb hatten die Vermittlungsstellen grundsätzlich zwei redundante RSM.
[Bearbeiten] Aufgaben
- Erzeugen der 425-Hz-Hörtöne (bei älteren RSM 450 Hz)
- Erzeugen der Takte für die Hörtöne
- Erzeugen der 25-Hz-Rufspannung
- Erzeugen des Taktes für die Rufspannung
- Erzeugen der Takte für sonstige Signale
[Bearbeiten] Aufbau
Eine RSM besteht im Wesentlichen aus einem Motorgenerator und einem Signalgeber. Der Motorgenerator formt die in der Vermittlungsstelle vorhandene Gleichspannung (60 V) in die benötigten Wechselspannungen mit 25 Hz und 425 Hz um. Der Signalgeber besteht aus einer Nockenwelle und Kontaktsätzen. Die Nockenwelle ist mit der Welle des Motorgenerators gekoppelt und betätigt mit den Nocken die Kontakte der Kontaktsätze. Dadurch werden die erforderlichen Takte erzeugt.
[Bearbeiten] Signale
Signale in Richtung Anrufer (alle Hörtöne mit 425 Hz)
- Wählton vor September 1979: 200 ms Ton, 300 ms Pause, 700 ms Ton, 800 ms Pause (Morse a)
- Wählton nach September 1979: Dauerton
- Freiton: 1 s Ton, 4 s Pause
Der erste Freiton wurde zur Vermeidung einer bis zu 4 s dauernden Pause nach Wahlende sofort angeschaltet. - Besetztton: 125 ms Ton, 475 ms Pause
Signale in Richtung Angerufener
- Rufspannung 60 V mit 25 Hz: 1 s Ruf, 4 s Pause (ältere Systeme: 1 s Ruf, 9 s Pause)
Der erste Ruf, auch Vorruf genannt, wurde zur Vermeidung einer im ungünstigsten Fall bis zu 4 s dauernden Pause sofort nach Wahlende angeschaltet.
[Bearbeiten] RSM der Nebenstellenanlagen
In Nebenstellenanlagen waren die RSM abhängig von der Anlagengröße meist ähnlicher Bauart, die erzeugten Hörtöne und Signale waren mit Ausnahme des Wähltones nahezu identisch.