Rufius Festus
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Rufius Festus (auch: Sextus Rufus) bekleidete unter Kaiser Valens (363 bis 378) das Amt des magister memoriae und erlangte wohl den Rang eines vir clarissimus. Er verfasste eine Kurzdarstellung der römischen Geschichte (Breviarium rerum gestarum populi Romani) von den sagenhaften Anfängen der Stadt bis in die 360er Jahre. Festus, der kein Christ war, scheint (wie zuvor Eutropius) von Kaiser Valens mit der Abfassung des nur dreißig Kapitel zählenden Werkes beauftragt worden zu sein. Er schrieb ein sehr einfaches, aber recht gepflegtes Latein.
Obwohl das kurze Werk einige wichtige Informationen enthält und insgesamt als zuverlässiger gelten kann als das wenig früher entstandene ähnliche Werk des Aurelius Victor (bzw. die populäre, von einem anonymen Autor stammende Kurzfassung dieses sprachlich sehr anspruchsvollen Werks), wird es von der althistorischen Forschung bislang eher stiefmütterlich behandelt, was sich etwa auch darin äußert, dass es bislang weder eine deutsche noch eine englische Übersetzung gibt.
[Bearbeiten] Ausgaben
- John William Eadie (Hrsg.): The Breviarium of Festus. A critical edition with historical commentary. Athlone Press, London 1967.
- Wendelinus Foerster (Hrsg.): Rufi Festi breviarium rerum gestarum populi Romani. Hoelder, Vindobonae (Wien) 1874.
- Carolus Wagener (Hrsg.): Festi breviarium rerum gestarum populi Romani. Lipsiae (Leipzig) und Pragae (Prag) 1886.
[Bearbeiten] Übersetzung
- Marie-Pierre Arnaud-Lindet: Abrégé des hauts faits du peuple Romain. Les Belles Lettres, Paris 1994, ISBN 2-251-01380-6 (Collection des universités de France).
[Bearbeiten] Literatur
- Willem den Boer: Some minor Roman Historians. Brill, Leiden 1972, S. 173–222, ISBN 90-04-03545-1.
- David Rohrbacher: The Historians of Late Antiquity. Routledge, London 2002, S. 57–63, ISBN 0-415-20458-5.
Personendaten | |
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NAME | Festus, Rufius |
ALTERNATIVNAMEN | Sextus Rufus, Festus Rufius |
KURZBESCHREIBUNG | römischer Historiker |