Rundzylinder
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Der Rundzylinder ist eine bis in die 1960er Jahre häufig verbaute Form des Schließzylinders. Sie sind leicht an ihrer kreisrunden Bauform (in der Draufsicht) und einem Durchmesser von ca. 3 cm zu erkennen und sollten nicht mit der Schweizer Bauform verwechselt werden, deren Durchmesser nur 22mm beträgt. Rundzylinder werden üblicherweise so eingebaut, dass der Bart (Zacken) des Schlüssels nach oben zeigt, bei Profilzylindern zeigt dieser üblicherweise nach unten.
In der Schweizer Bauform wird der sogenannte Wendeschlüssel verwendet, welcher keine Zacken hat. Im Gegensatz zu Profilzylindern werden Rundzylinder nicht mit einer Schraube, sondern mit einem in dem Zylinder eingebauten Schnappmechanismus arretiert. Zum gewaltfreien Ausbau benötigt man einen passenden Schlüssel, den muss man an der richtigen Seite um einige Winkelgrad drehen. Anschließend kann man mit einem Draht, den man unter dem Schlüssel in das Schloss eindrückt, den Mechanismus auslösen. Im Gegensatz zu den heute verwendeten Profilzylindern waren Rund- oder Ovalzylinder anfälliger gegen gewaltsame Entfernung, da die Arretierung der beiden Zylinderstücke nur über ein bis zwei verhältnismäßig kleine Nasen von etwa 4 mm erfolgte. Es war auch möglich, zwei Zylinderhälften mit verschiedenen Stiftcodierungen bzw. Schließungen zusammenzusetzen. Davon wurde allerdings so gut wie nie Gebrauch gemacht.