Rupprecht von Bayern
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Rupprecht von Bayern (* 18. Mai 1869 in München; † 2. August 1955 in Schloss Leutstetten bei Starnberg) war der letzte bayerische Kronprinz und Heerführer im Ersten Weltkrieg.
Sein vollständiger Titel lautete bis 1918 Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein.
[Bearbeiten] Leben
Rupprecht war der Sohn von Ludwig III., des letzten Königs von Bayern, und Maria Theresia Erzherzogin von Österreich-Este, Nichte von Franz V., Herzog von Modena.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm der Inspekteur der IV. Armeeinspektion den Oberbefehl über die deutsche 6. Armee in Lothringen. Rupprechts Truppen gelang es im August 1914 in der Schlacht von Lothringen dem französischen Angriff standzuhalten. Sie begannen noch im selben Monat (20. August) eine Gegenoffensive. Rupprecht schaffte den Durchbruch durch die französischen Linien nicht und verblieb während der Pattsituation den gesamten Krieg über an der Westfront. Rupprecht stieg 1916 zum Generalfeldmarschall auf und übernahm das Kommando der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Rupprecht heiratete in erster Ehe 1900 die Herzogin Maria Gabriele in Bayern (1878-1912) und in zweiter Ehe 1921 die Prinzessin Antonia von Luxemburg (1899-1954), Tochter von Wilhelm IV., Großherzog von Luxemburg.
Rupprecht verlor seinen Thronanspruch, als in Bayern 1918 die Revolution ausbrach und die Republik eingeführt wurde. Einige Königstreue bezeichneten ihn trotzdem immer noch als den König von Bayern.
Rupprecht war ein Gegner des Nationalsozialismus und musste 1939 nach Italien ins Exil gehen. Dort (meistens in Florenz) blieb er während des Zweiten Weltkriegs. 1944 entging er einer Verhaftung. Seine Frau und Kinder kamen bis Kriegsende ins Konzentrationslager, zunächst nach Dachau, dann nach Flossenbürg, fast alle Mitglieder der Familie überlebten. Rupprecht starb 1955 im Alter von 86 Jahren und wurde in München in der Theatinerkirche mit königlichen Ehren beigesetzt. Er war der letzte noch lebende Generalfeldmarschall des Ersten Weltkriegs.
[Bearbeiten] Nachkommen
Kronprinz Rupprecht heiratete am 10. Juli 1900 in München die Herzogin Maria Gabriele in Bayern (1878-1912), Tochter des Herzog Carl Theodor und seiner zweiten Gattin Marie José von Portugal. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
- Luitpold (1901–1914)
- Irmingard (1902–1903)
- Totgeborene Tochter (*/ 1903)
- Albrecht (1905–1996)
- ∞ 1930 Gräfin Maria (Marita) Draskovich von Trakostjan (1904-1969)
- ∞ 1971 Gräfin Marie Jenke Eugenie Keglevich von Buzin (1921-1983)
- Rudolf (1909–1912)
In zweiter Ehe heiratete er am 7. April 1921 auf Schloß Hohenburg bei Lenggries/Oberbayern die Prinzessin Antonia von Luxemburg und von Nassau (1899-1954), Tochter des Großherzog Wilhelm von Luxemburg und seiner Gattin Infantin Maria Anna von Portugal aus dem Hause Braganza. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:
- Heinrich Franz Wilhelm (1922–1958) ∞ 1951 Anne Marie de Lustrac (1927–1999)
- Irmingard Marie Josepha (* 1923) ∞ 1950 Ludwig Karl Maria von Bayern (* 1913)
- Editha Marie Gabrielle (* 1924)
- ∞ 1946 Tito Tommaso Brunetti (1905–1954)
- ∞ 1959 Prof. Dr. Gustav Schimert (1910–1990)
- Hilda Hildegard Marie (1926–2002) ∞ 1949 Juan Bradstock Edgart Lockett de Loayza (1912–1987)
- Gabriele Adelgunde Marie (* 1927) ∞ 1953 Carl von Croy (* 1914)
- Sophie Marie Therese (* 1935) ∞ 1955 Jean Engelbert von Arenberg (* 1921)
Vorgänger |
Chef des Hauses Wittelsbach 1921–1955 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Bayern, Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand von |
KURZBESCHREIBUNG | bayerischer Kronprinz und Generalfeldmarschall |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1869 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 2. August 1955 |
STERBEORT | Starnberg |