Sämischgerberei
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Bei diesem Gerbeverfahren wird die Haut des Tieres mit dem vor dem Reinigen entfernten Unterhautfett bestrichen und Wärme und Luftsauerstoff ausgesetzt. Durch Reaktion des Fettes mit dem Sauerstoff entstehen Aldehyde, die für den Gerbevorgang, sprich für die Denaturierung und Verkettung des Kollagens, verantwortlich sind. Die Sämischgerberei ist sicher eine der ältesten Gerbemethoden, vermutlich wurde sie zufällig entdeckt. Der Gerbevorgang vollzieht sich innerhalb weniger Tage und liefert ein sehr weiches Leder.
Eine Variante stellt das Altsämischgerben dar, bei dem die Häute, vor allem von Wild, mit Lebertran - in diesem Fall Dorschlebertran - im Allgemeinen aber Fischtran genannt - durchgewalkt werden. Dies findet heute noch, vermutlich weltweit einmalig, in der Weißgerberwalk in Biberach statt. Der Tran wird mit riesigen Hämmern, die von einem Wasserrad angetrieben werden in die Haut gehämmert. Dies ergibt ein sehr weiches aber widerstandsfähiges Leder, das überwiegend zu Lederhosen verarbeitet wird.
Eine weitere Variante war das sogenannte Japanleder, wobei anstelle des Fischtranes - Mineralöle Verwendung fanden.