Sättigung (Elektronik)
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Als Sättigung (auch Sättigungsbetrieb) wird der vollständig leitende Zustand bei Halbleiterelementen wie Bipolar-Transistoren oder FET bezeichnet.
Bevor ein Halbleiter in die Sättigung kommt, geht dieser zuerst in die sogenannte Kompression. Kompression bedeutet, dass die Verstärkung (Gain) eines Verstärkers mit größer werdender Eingangsleistung abnimmt.
[Bearbeiten] Beschreibung
Eine Erhöhung der Steuerspannung oder des Steuerspannungsstromes bewirkt keine nennenswerte Änderung des Ausgangssignals.
Befindet sich der Transistor in Sättigung, ist die Kollektor-Emitter-Spannung minimal und kleiner als seine Basis-Emitter-Spannung UBE.
Die Sättigungsspannung beträgt bei Bipolar-Transistoren ca. 0,3 V.
Ein Transistor wird bewusst in Sättigung betrieben, wenn dieser als Schalter eingesetzt wird.
Beim Übertragen von Signalen ist der Sättigungsbetrieb allerdings von großem Nachteil.
Bei hohen Frequenzen, also bei schnellen Schaltvorgängen, kann der Kollektor-Strom nicht schnell genug folgen, da der Transistor erst von der Ladungsträgerüberflutung freigeräumt werden muss. Dieser Vorgang nimmt Zeit in Anspruch, was das Ausgangssignal verfälscht. Bei zu hohen Frequenzen kann dies dazu führen, dass das Signal gar nicht erst übertragen wird.
Auch in der Messtechnik ist die Sättigung bzw. Kompression eines Verstärkers von Bedeutung. Wird ein Verstärker durch einen zu hohen Eingangspegel in die Kompression oder gar in Sättigung getrieben, misst man ein viel zu kleines Eingangssignal. Um das Signal dennoch korrekt messen zu können, muss einfach ein entsprechend großes Dämpfungsglied vor den Eingang des Verstärkers geschaltet werden. Die korrekte Eingangsleistung ist dann das gemessene Signal plus die Dämpfung des vorangeschalteten Dämpfungsgliedes. Bei vielen Messgeräten lässt sich diese Dämpfung einstellen, so dass automatisch das richtige Ergebnis angezeigt wird.