Sa Dragonera
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Sa Dragonera ist eine unbewohnte Felsinsel vor der mittelwestlichen Küste Mallorcas. (Der katalanische Name bedeutet, ebenso wie der spanische Name La Dragonera, in etwa „Dracheninsel“.) Von Sant Elm trennt sie der etwa 800 Meter breite Canal des Freu. Die Insel hat eine Fläche von 276 Hektar, dabei hat sie eine Ausdehnung von 4,2 Kilometer Länge und einer Breite von bis zu 900 Meter. Politisch gehört Dragonera zur Gemeinde Andratx. An der höchsten Erhebung auf 360 Meter steht der ehemalige Leuchtturm von Na Popi (Far Vell).
Die Insel wurde bereits 1987 von der Inselverwaltung Mallorca erworben und durch den Erlass 7/1995 vom 26. Januar 1995 der Regierung der Balearen zusammen mit den vorgelagerten Inseln Es Pantaleu und Illa Mitjana zum Naturschutzgebiet Sa Dragonera erklärt.
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[Bearbeiten] Erscheinungsbild
Im Längsschnitt, etwa von Sant Elm aus gesehen, bietet die Insel tatsächlich den Anblick eines Drachens: Im Südwesten bei Cap des Llebeig der ins Wasser gelagerte Kopf, ein Rückengrat mit Far Vell als höchster Schuppe und ein sanfter auslaufender Schweif bis Cap de Tramuntana im Nordosten.
Der Querschnitt dagegen, etwa von Nordosten aus gesehen, gleicht die Insel einem rechtwinkeligen Dreieck: Während das Land von Südosten her steil, doch begehbar ansteigt, bildet die dem offenen Mittelmeer zugewandte Nord-West-Seite eine Steilküste, an der die Felsen mehrere Hundert Meter tief meist senkrecht, zum Teil überhängend, zum Meer abfallen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Insel war jahrhundertelang in erster Linie Anlaufstelle und Stützpunkt für Seeräuber. In einer Höhle fanden diese einen unterirdischen See, 40 m tiefer als der Höhleneingang. Dort konnten sie sich mit, wenn auch etwas brackigem, Trinkwasser versorgen. Um dem Einhalt zu gebieten, wurde die Höhle schließlich mit einem riesigen Felsbrocken verschlossen.
Im 18. Jahrhundert ließ ein spanischer König auf der Spitze der Insel ein Lustschlösschen erbauen. Dort hinauf wurde ein für Eselskarren befahrbarer Weg angelegt, der jetzt restauriert ist und Besucher der Insel auch heute noch in vielen Kehren, jedoch bei geringer Steigung, zur Spitze der Insel hinaufführt.
Danach war die Insel lange Zeit weitgehend sich selbst überlassen und wurde zu einer Heimstatt für Vögel und Reptilien. Eine kleine Landwirtschaft in der Gegend von Cala Lladó störte das Naturleben kaum.
Anfang der 1970er Jahre griff der Tourismus nach der Insel: Ein Bankenkonsortium erwarb die Insel zu diesem Zweck und erstellte Planungen für mehrere angeblich naturnahe Feriendörfer auf der Insel. Ein Yachthafen, Hubschrauberlandeplätze, ein Kasino und weitere Infrastruktur sollten die Idylle vervollständigen. Obwohl die Planungen waren bereits genehmigt waren, gelang es Naturschützer mit einer breiten Unterstützung der Malloquiner, den Baubeginn immer wieder zu verzögern. Schließlich kaufte der Inselrat Sa Dragonera, um die Insel in ein Schutzgebiet umzuwandeln. Siehe Naturschutzgebiet Sa Dragonera.
[Bearbeiten] Landesgestalt
Vom Naturhafen Cala Lladó zieht sich ein Tälchen hinauf zur Inselkante, in dem sich das Wasser sammelt und einige landwirtschaftlich nutzbare Terrassen angelegt sind. Der Rest der Insel besteht aus felsdurchsetzter Macchia oder steilen Schrofen. In den nordwestlichen Felsabstürzen wächst eine Flechte, die früher als Textilfarbe hochbegehrt war und zu diesem Zweck von den Mallorquinern unter Lebensgefahr geerntet wurde.
Zum Nordosten der Insel führt heute ein gut angelegter Weg, zum Südwesten ein Sträßchen.
[Bearbeiten] Sonstiges
Sa Dragonera ist nur von Sant Elm und Paguera aus mit Booten zu erreichen und steht unter Naturschutz. Der Naturhafen von Sa Dragonera liegt in der Bucht Cala Lladó, deutsch in etwa: Räuberbucht,
Unmittelbar am Naturhafen befindet sich eine kleine Rangerstation. Hier werden geführte Touren in spanischer Sprache über die Insel angeboten. Es ist auch möglich, die Insel auf eigene Faust zu erkunden.
Da es keine Restaurants, Bars oder Geschäfte auf der Insel gibt, sollte man vor dem Übersetzen auf die Insel auf jeden Fall an die eigene Verpflegung, insbesondere an Trinwasser, denken. Es versteht sich von selbst, dass auf der Insel kein Müll zurückgelassen werden darf.
[Bearbeiten] Klima
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 350 mm. In den Monaten September und Dezember werden die stärksten Niederschläge registriert.
[Bearbeiten] Tiere und Pflanzen
Auf Dragonera gibt es eine endemische, das heißt nur dort vorkommende Eidechsenart.
- Dragonera-Eidechsen (Podarcis lilfordi ssp. giglioli)
- Weißkopf- oder Mittelmeermöve (Larus cachinnans michahellis)
- Samtkopfgrasmücken (Sylvia melanocephala)
- Rotkehlchen (Erithacus tubecula)
- Eleonorenfalken (Falco eleonorae)
- Rosmarinsträucher (Rosmarinus officinalis)
[Bearbeiten] Karten
- Mapa Topográfico Nacional de España 1:25000, hg. vom Instituto Geográfico Nacional (Madrid), Blätter 697-II und 697-IV
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Sa Dragonera – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 39° 35′ 2" N, 2° 19′ 17" O