Salus
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Salus ist die römische Personifikation des Wohlergehens. Die weibliche Gottheit wurde meist thronend mit Szepter, Schale, Schlange oder mit Getreideähren dargestellt. Salus wurde vor allem mit dem Wohlergehen und der Sicherheit des römischen Staates, seiner Bewohner und in der Kaiserzeit auch der Herrscher in Verbindung gebracht. Entsprechend wurde die Gottheit auch als Salus publica oder als Salus populi Romani bezeichnet.
In der ältesten römischen Geschichte wurde zunächst jedes Jahr, dann in unregelmäßigen Abständen das Fest der Salus als Augurium Salutis gefeiert. Auf Betreiben des C. Iunius Bubulcus 311 v. Chr. wurde in Rom während des zweiten Samnitenkrieges ein Salus-Tempel in Auftrag gegeben, der am 5. August 302 v. Chr. auf dem Mons Quirinalis geweiht wurde. Möglicherweise gab es schon zuvor einen älteren Salus-Kult auf dem Quirinal.
Häufig wurde Salus in Verbindung mit Sermonia verehrt und kann deshalb wohl auch als Saatgöttin angesehen werden. Beeinflusst durch griechisch-hellenistische Vorbilder und verbunden mit der Einführung des Äskulap-Kultes wurde Salus seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. mit der griechischen Göttin Hygieia (Gesundheit) gleichgesetzt nd verlor damit ihren Charakter als allgemeine Schutzgöttin des römischen Staates zugunsten einer Verehrung als Göttin der physischen Gesundheit.
In augusteischer Zeit wurde das Fest des Augurium Salutatis zu Ehren des Kaisiers gefeiert. Ein entsprechendes Fest des Kaisers Claudius ist für das Jahr 49 bezeugt. Die Göttin erfuhr als Salus Augusta große Verehrung als Göttin des staatlichen und kaiserlichen Wohlergehens. Vor allem unter Galba und Vespasian gab es eine erneute Renaissance dieses Kultes, jetzt jedoch als Zeichen der staatlichen Wiederherstellung nach der Herrschaft der Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Bis in die Zeit Hadrians werden auch häufig Darstellungen der Salus im Zusammenhang des Wohlergehens der Provinzen als Teil des Reiches nachgewiesen. Besonders häufig waren diese in Lusitanien und in der Baetica zu finden.