Sarazenenturm
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sarazenentürme sind kleine runde befestigte Signaltürme, die die Genueser während ihrer 500-jährigen Herrschaft über Korsika an allen Küsten der Insel errichtete. Sie sind etwa 12 – 17 m hoch und an der Basis 8 – 10 m dick. Viereckige Sarazenentürme (in Pino, Porto, Morsiglia und Nonza) stammen noch aus der Zeit der vorausgehenden pisanischen Besetzung. 22 stehen an der Ost- und 32 an der West- und 5 an der Südküste, 20 am Cape Corse, 12 im Golf von St. Florent. Ihre Besatzung bestand aus zwei bis vier Leuten.
Auf Sardinien errichteten die Spanier rund 70 solcher, gegen die Piratenüberfälle gerichtete Türme. Auch auf Elba, Malta, Sizilien und dem italienischen Festland wurden solche Türme errichtet. Die massigen, mal runden, mal quadratischen Türme prägen die Küsten Italiens.
Die nordafrikanischen Sarazenen tauchten im 9. Jh., besonders aber zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert mit ihren Schiffen an den christlichen Mittelmeerufern auf, plünderten und zerstörten die Küstenorte, töteten oder verschleppten die Bevölkerung auf die Sklavenmärkte und drangen bis ins Landesinnere vor. Die Türme standen untereinander in Sichtkontakt, telegrafiert wurde mit Kanonenschüssen oder Feuersignalen.
Heute sind alle korsischen und viele der italienischen Türme als historische Monumente erfasst und so gegen Zerstörung gesichert.
Siehe auch : Genueserturm, Martello-Turm