Satz von Hahn-Banach
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Der Satz von Hahn-Banach (nach Hans Hahn und Stefan Banach) aus dem mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis zeigt in einem gewissen Sinne, dass man auch in bestimmten unendlichdimensionalen Vektorräumen, den Banachräumen, mit Koordinaten rechnen kann.
Stellt man Vektoren eines endlichdimensionalen reellen oder komplexen Vektorraums X in der Form eines Zeilenvektors dar, so kann man die jeweiligen i-ten Einträge dieser Zeilenvektoren als Funktionen
auffassen (dabei sei der Grundkörper bzw. ). Ein wesentlicher Teil der Bedeutung einer Koordinatendarstellung liegt nun darin, dass zwei Vektoren genau dann gleich sind, wenn alle ihre Koordinaten übereinstimmen:
Umgekehrt kann man sagen, dass die Koordinatenfunktionen Punkte trennen, d.h. sind verschiedene Vektoren, dann gibt es einen Index i, so dass ist.
Der Satz von Hahn-Banach impliziert, dass die Menge aller stetigen linearen Funktionale auf einem Banachraum Punkte trennt, d.h. zu je zwei verschiedenen Elementen eines Banachraums gibt es ein stetiges lineares Funktional, d.h. eine stetige Abbildung
- ,
so dass gilt.
[Bearbeiten] Formulierung
Es sei X ein Vektorraum über (dabei sei oder ).
Eine Abbildung
heißt sublinear, wenn die Bedingungen
für und gelten.
Es seien nun
- ein Teilraum;
- sublinear;
- ein lineares Funktional, für das für alle gilt.
Dann gibt es ein lineares Funktional , so dass
und
gilt.
[Bearbeiten] Korollare
Häufig ist eine der folgenden Aussagen gemeint, wenn der »Satz von Hahn-Banach« zitiert wird:
- Ist X ein normierter Raum, so gibt es für jedes ein lineares Funktional Λ mit Norm 1, für das gilt.
- Ist allgemeiner X ein normierter Raum, U ein Unterraum, und liegt nicht im Abschluss von U, so gibt es ein lineares Funktional Λ mit Norm 1, das auf U verschwindet und für das gilt.
- Ist X ein normierter Raum, Y ein Teilraum und Λ ein stetiges lineares Funktional auf Y, so kann Λ zu einem stetigen linearen Funktional derselben Norm auf ganz X fortgesetzt werden. Anders ausgedrückt: die Einschränkung von Funktionalen ist eine surjektive Abbildung der Dualräume.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Hahn: Über lineare Gleichungssysteme in linearen Räumen. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik 157 (1927), p. 214-229.
- Stefan Banach: Sur les fonctionelles linéaires. In: Studia Mathematica 1 (1929), p. 211-216.