Diskussion:Schlacht bei Hastings
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Es scheint heute, dass Kettenhemden damals in Europa kaum verbreitet waren und außerdem, dass ein nochmaliger, massiverer Einsatz der Schützen viel zum Sieg beitrug.--Mike F,18.8.05
Nunja, eigentlich ist seit der zweiten Hälfte des 10. Jh. ein verstärkter Gebrauch von Panzerbrünnen zu beobachten. Durch die zunehmende Professionalisierung des Kriegswesens und die Herausbildung einer Gruppe von Berufskriegern in Nordwesteuropa werden auch teure Kettenpanzer wieder verbreitet. Bei den Franken geschah dies schon unter den späten Pippiniden, und beim Zug Karls des Großen gegen die Mauren in Spanien musste jeder miles unter anderem einen Kettenpanzer und einen eisernen Helm besitzen. Eine Aussage über die Verbreitung von Kettenpanzern in England und Skandinavien im Jahre 1066 A.D. erlaubt zum einen der Bericht über die Schalcht von Stamford Bridge am 15. 9. 1066 in der Heimskringla, wo Snorri als Grund für die hohen norwegischen Verluste angibt, dass die Wikinger wegen der Hitze ihre Panzerhemden im Lager gelassen hätten und auf einen Angriff nicht Vorbereitet waren (Haraldr Harderaada wollte sich an diesem Tag nur Geiseln und Vorräte von der Bürgerschaft von York übergeben lassen und wurde vom englischen Heer überrascht). Snorri hat zwar erst im 13. Jh. geschrieben, aber seine Heimskringla ist ab dem 11. Jh. sehr verlässlich. Wenn das fehlen von Brünnen hier einen solchen Nachteil bedeutet, kann man daraus sehr wohl evozieren, dass sie zu dieser Zeit unter den professionellen Sodlaten allgemein gebräuchlich waren. Ein weiterer Beleg findet sich im Zeitgenössichem Teppich von Bayeux, der die überwiegende Mehrheit aller Krieger schwer gepanzert in Kettenhemden, gesteppten Polsterwämsern (thoraces) und mit Eisenhelm darstellt. Ich könnte noch viele weitere Belege dafür auflisten, spätestens seit der Karolingerzeit werden wieder verstärkt Kettenpanzer getragen und spätestens im 11. Jh. ist der Kettenpanzer unter den (west-)europäischen Milites (Rittern) normaler Bestandteil der Kriegsausrüstung.
Was den entscheidenden Faktor bei Hastings angeht, so war es meiner Meinung nach eher eine Mischung aus verschiedenen begebenheiten. Zum einen hatten die Enländer hohe Verluste, als ihr rechter Flügel die erhöhte Position auf dem Senlac Ridge verließ, um dem zusammenbrechenden linken Flügel der Normannen (die bretonischen Söldner) zu verfolgen und dabei unversehens von den normannischen Milites flankierend angegriffen wurde. Außerdem waren die Enlgänder nach dem Gewaltmarsch, den Harald sie unternehmn ließ, ziemlich erschöpft und auch nicht alle eingetroffen. Sie konnten nicht offensiv vorgehen, da die normannische Kavallerie, die sie nicht binden konnten, weil sie keine eigene Reiterei besaßen, sofort die Flanken angegriffen hätte, wenn die Engländer den Höhenzug verlassen hätten. Die normannischen Bogenschützen waren gegen den geschlossenen Schildwall der Engländer (seit jahrhunderten deren Spezialität) ziemlich wirkungslos, bis dieser sich am Abend langsam lockerte. Ob Harald von einem Pfeil ins Auge getroffen wurde, ist in der Forschung umstritten, der einzige Hinweis darauf ist die Darstellung auf dem Teppich von Bayeux und man kann nicht mit sicherheit sagen, ob der abgebildete Krieger mit dem Pfeil im Auge Harald darstellen soll. Möglicherweise ist auch der Krieger dahinter Harald. Dieser wir d von einem normannischen Ritter mit dem Schwert erschlagen, was eher mit der historiographischen Überlieferung übereinstimmt.
Was den Einsatz von Steigbügeln angeht, widerspreche ich dem Artikel übrigens. Sicher war der Einsatz von schwerer Kavallerie an sich ein großer Vorteil, wenn auch kein entscheidender für die Normannen. Zum Einen: Steigbügel bringen tatsächlich keinen nenneswerten Vorteil in Kampfsituationen, ein Fester Sitz auf dem Pferd wird auch schon durch einen tiefen Sattel erreicht, wie er seit der klassischen Antike im mediterranen Raum bekannt ist. Schon Alexander der Große hat erfolgreich mit seiner schweren Kavallerie gekämpft, 1000 Jahre, bevor sich der Steigbügel in Mitteleuropa durchsetzte. Außerdem ist der Angriff mit unter der rechten Achsel eingelegter Lanze, wobei die gesamte kinetische Energie des anrennenden Pferdes sich über die Lanzenspitze auf den Gegner übertragen soll eine Mode, die erst im 12. Jh. aufkam. 90% der im Teppich von Bayeux von berittenen Krieger ausgeführten Lanzenangriffe zeigen eine Handhabung der Lanze in Oberarmtechnik, wobei die Lanze auf Kopfhöhe mit angewinkeltem Arm gehalten wird. Hierbei ist die Lanze flexibler einsetzbar und stärker unter der Kontrolle des Kämpfers. Generell kann man auch einen eingelegten Lanzenangriff mit etwas Übung sogar auf dem blanken Pferderücken erfolgreich ausführen, wenn der Gegner nicht seinerseits einen tiefen Sattel besitzt. Außerdem hat sich unter erfahrenen Strategen seit den (griechischen) Perserkriegen des 5. Jh. v. Chr. eine Erkenntnis durchgesetzt: Ein Schockangriff mit Kavallerie (wobei die Reiter in die gegnerische Formation einbrechen um diese zur Auflösung zu bringen) hat sehr selten gegen disziplinierte und erfahrene Infantrie Erfolg. Und die Engländer waren sehr erfahrene Fusssoldaten. Zu diesem Thema sind die Bücher von M. Junkelmann über die römische Kavallerie sehr aufschlussreich.
--Andwari 17:36, 16. Feb 2006 (CET)
[Bearbeiten] Schlacht bei Hastings 12.3.2006
In der Fassung "Schlacht bei Hastings" hat ein Autor offensichtlich absichtlich den Text verfälscht, um den Artikel nutzlos zu machen. Es wäre gut, wenn die Fassung vor dem 12.3.2006 wieder hergestellt werden könnte.
find ich nicht