Schierlingsbecher
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Mit dem Begriff Schierlingsbecher wird hauptsächlich die Hinrichtung des Sokrates 399 v. Chr. verbunden. Er heißt auf Griechisch κώνειον kōneion.
Es gibt einen gleichnamigen, aber ungiftigen Absinth-haltigen Cocktail.
[Bearbeiten] Inhalt und Wirkung
Der Schierlingsbecher enthält den Saft des gefleckten Schierlings. Bei einer Vergiftung bewirkt das enthaltene Coniin eine von den Füßen her aufsteigende Lähmung des Rückenmarks, welche schließlich zum Tod durch Atemlähmung führen kann. Der Vergiftete erstickt bei vollem Bewusstsein. Nur wenn der Verurteilte schnell und schmerzlos, das war meistens bei politischen Gegnern der Fall, aus dem Wege geräumt werden sollte, wurde dem Schierlingsbecher einschläfernder Mohnextrakt beigegeben. Die erste bekannte Mischung dieser Art stammt von Thrasyas aus Mantinea um 370 v.Chr.
[Bearbeiten] Geschichte
Gifte als Hinrichtungsmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Körperformen der Hingerichteten nicht verändern und damit einer gewissen Ästhetik genügen. Da die alten Griechen für ihr Ästhetikempfinden bekannt waren, wurde der Schierlingsbecher wahrscheinlich aus diesem Grund zum Hinrichtungswerkzeug.