Schlemihl
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Der Ausdruck Schlemihl (von jiddisch: Schlamassel) bezeichnet in der ostjüdischen Kultur den sprichwörtlichen Pechvogel, Unglücksraben, Narren. Massel bedeutet Glück im Jiddischen.
Die Gestalt des Schlemihl fand in folgenden Werken literarischen Niederschlag:
- Adelbert von Chamisso: Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1813)
- Isaac Bashevis Singer: Gimpel der Narr (jidd. Gimpl tam, 1945)
- Isaac Bashevis Singer: Als Schlemihl nach Warschau ging (engl. When Schlemiel went to Warsaw, 1968)
- Isaac Bashevis Singer: Schlemiel der Erste (engl. Schlemiel the First, Schauspiel, 1974)
- Thomas Pynchon, V (1963)
Die Zeitschrift Schlemiel (Berlin 1903-1905) war ein jüdisches Witzblatt.
Schlemiel - Jüdische Blätter für Humor und Kunst war der Titel einer Zeitschrift, die 1919-1920 in Berlin von Menachem Birnbaum herausgegeben wurde.
Schlemihl hieß auch die Figur eines windigen Händlers aus der Sesamstraße, der unsichtbare Buchstaben und Zahlen an den Mann zu bringen suchte oder Ernie einen leeren Pappkarton verkaufen wollte für den Fall, dass es Himbeerdrops regne.
[Bearbeiten] Ballett
Peter Ronnefelds Ballett Peter Schlemihl nach Adalbert von Chamisso wurde 1956 mit einer Choreographie von Paul Böhm in Hildesheim uraufgeführt. 1961 entstand mit einer Choreographie des kalifornischen Tänzers und Choreographen Richard Adama (*1928) eine Fernsehfassung des Balletts, welche sich in den Archiven des Österreichischen Rundfunks (ORF) erhalten hat.
[Bearbeiten] Figurentheater
1992 wurde anlässlich der 3. Münchener Biennale für Neues Musiktheater "DIE WUNDERSAME GESCHICHTE DES PETER SCHLEMIHL" nach Adelbert v. Chamisso als Figurentheater aufgeführt, Libretto Claus-Michael Trapp, Komposition für Streichquartett Susanne Erding, Inszenierung Alexander Schulin. Der Auftrag für die Komposition erging von Hans Werner Henze.