Schloss Lednice
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Das Schloss Lednice (deutsch Eisgrub) liegt bei Lednice in Tschechien, im Okres Břeclav (deutsch Kreis Lundenburg), nahe der österreichischen Grenze. Es wurde von den im 13. Jh. kommenden Liechtensteinern errichtet und blieb bis zur entschädigungslosen Enteignung 1945 im Besitz der Familie Liechtenstein.
Nach Plänen des Architekten Georg Wingelmüller wurde das Schloss im Stil der Neugotik in den Jahren 1846 bis 1858 zum heutigen Aussehen umgebaut. Von den ursprünglichen Bauten blieb nur die Reithalle übrig. Der französische Garten und der ausgedehnte Landschaftspark mit romantischen Bauten ergänzen den Komplex. Im Erdgeschoss des Schlosses finden sich zahlreiche Schnitzereien, besonders in der Bibliothek mit einer schönen Wendeltreppe, die aus einem Eichenstamm geschnitzt wurde, und in der imposanten Eingangshalle.
Bedeutsam ist auch die Parkanlage, in der von den Liechtensteinern 1845 das erste Palmenhaus Europas mit einer Orangerie errichtet wurde. Vom 1797-1806 auch im Park errichteten Minarett kann man bei klaren Tagen in Wien den Stephansdom erkennen. Das Minarett hat eine Höhe von 60 Metern und galt lange Zeit als das höchste Minarett in einem nichtislamischen Land sowie als das nördlichste Minarett Europas. Es gehörte jedoch niemals zu einer Moschee und wurde niemals von Muslimen genutzt, der Legende nach soll es einer Provokation des Bauherrn zu verdanken sein. Der österreichische Fürst Alois von Liechtenstein hatte für seine ursprünglich geplante Kirche offenbar keine Baugenehmigung der Gemeinde erhalten und daraufhin auf seinem eigenen Grundbesitz das Minarett angeblich als ein weithin sichtbares Trotzsymbol errichten lassen, ohne jedoch den Islam in Tschechien zu fördern.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kulturlandschaft in Lednice/Eisgrub (deutsch)