Schloss Schaumburg (Lahn)
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In ihren Anfängen geht die Schaumburg etwa auf das Jahr 915 zurück. Ursprünglich hieß sie „Schauenburg“ oder „Schowenburg“. Die erste Erwähnung geschieht in einer Urkunde aus dem Jahre 1197.
Die Burg befand sich in dieser Zeit im Besitz von Elise, der Tochter des Grafen Einicho von Leiningen. Sie ging dann an die Grafen zu Westerburg-Leiningen über und wurde 1656 von der Witwe des Reichsgafen Melander von Holzappel erworben. Durch Heirat ging sie 1812 an das Haus Habsburg-Lothringen über. Erzherzog Stefan von Österreich, der 1848 im Zuge der Revolution seine Heimat Ungarn verlassen musste, erhob die Schaumburg zu seinem Wohnsitz und baute die Schlossanlage 1850 bis 1855 im Stile englischer Neugotik aus.
Es entstand ein zusätzlicher Flügel, der an den Küchentrakt angefügt wurde. Auch der Hauptturm des Gebäudes entstand erst in dieser Zeit. Der 42 Meter hohe Südosteckturm ist etwas größer, als Bergfried ausgebaut und begehbar. Auf ihm befindet sich der Nullpunkt des alten Soldner Koordinatensystems.
Der kinderlose Erzherzog Stephan vererbte das Schloss seinem Neffen. Unter ihm wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Schaumburg zu einem Treffpunkt für Adlige aus verschiedensten europäischen Häusern. Große Bedeutung hatte dabei der Anschluss an die 1862 erbaute Lahntalbahn.
An den letzten adeligen Besitzer kam die Burg 1967 mit dem Tod von Fürst Josias zu Waldeck. Sein Sohn Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont erbte die Burg, geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, da die frühere Einnahmequelle aus der Nutzung des Waldes wegen der Konkurrenz schwächer wurde. 1984 musste Fürst Wittekind die Schaumburg für 15 Millionen DM verkaufen.
Die Gemeinde Schaumburg im Rhein-Lahn-Kreis war bis zum Zusammenschluss mit der Gemeinde Balduinstein im Jahre 1990 mit sieben Einwohnern die kleinste Gemeinde in Rheinland-Pfalz.
[Bearbeiten] Weblinks
Website zur Schaumburg Koordinaten: 50° 20′ 20" n. Br., 7° 58′ 38" ö. L.