Schloss Urach
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Das Schloss Urach befindet sich in der Stadt Bad Urach im Landkreis Reutlingen, Regierungsbezirk Tübingen.
Der heutige Schlossbereich besteht aus Torturm, Professorengebäude, Torwartgebäude und dem eigentlichen Schloss. Bei dem Schloss handelt es sich um einen rechteckigen, satteldachgedeckten Hauptbau mit einem westseitigen Anbau mit Walmdach. Ferner besteht ein turmartiger, viereckiger Anbau sowie der große Südturm.
Im Schloss befindet sich der sogenannte „Goldene Saal“, einer der schönsten Festsäle der Renaissance in Deutschland. Es handelt sich dabei um einen flach gedeckten und auf drei Seiten durchlichteten Saal. Er wird von Säulen mit korinthischen Kapiteln unterteilt. Wände und Säulen sind reichhaltig vergoldet. Dies erklärt den Namen des Saales.
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits Mitte des 11. Jahrhunderts wird im Zusammenhang mit dem Bau der Burg Hohenurach eine Wasserburg im Tal errichtet. Sie dient den Grafen von Hohenurach als Stadtsitz. Militärisch hat sie die Aufgabe, dass Tal zu überwachen und ggf. zu sperren. Spätestens 1265 gelangt die Burg mit der Herrschaft an die Grafen von Württemberg.
Bei der Landesteilung 1442 wählt Ludwig I. von Württemberg Urach zu seiner Residenz. 1443 wird die alte Anlage weitestgehend abgerissen und in unmittelbarer Nähe das neue Residenzschloss errichtet. 1474 lässt Eberhard I. von Württemberg anlässlich seiner Hochzeit mit Barbara Gonzaga von Mantua das Schloss umfangreich modernisieren.
Nach der Wiedervereinigung der Grafschaft Württemberg 1482 verliert Urach seine Bedeutung als Regierungssitz. Das Schloss wird in der Folge nur noch als Ausweichquartier oder für Festlichkeiten genutzt.
1546 wird das Schloss im Schmalkaldischen Krieg durch spanische Truppen des Herzogs von Alba besetzt. Im Dreißigjährigen Krieg wird das Schloss 1634 von kaiserlichen Truppen besetzt.
1663/64 erfolgen unter Herzog Eberhard III. von Württemberg umfangreiche Renovierungsarbeiten. 1790 werden die Reste der alten Wasserburg endgültig beseitigt. Die heute vorhandenen - 1960 grundlegend renovierten - Bauten stammen alle aus der Zeit nach 1443.
[Bearbeiten] Literatur
- Henrik Bäringhausen, Helmut-Eberhard Paulus, Susanne Rott, Wolfgang Wiese (Hrsg): raumkunst - kunstraum. Innenräume als Kunstwerke - entdeckt in Schlössern, Burgen und Klöstern in Deutschland, Schnell & Steiner Verlag, Regensburg, 2005, ISBN 3-7954-1732-5
- Handbuch der historischen Stätten, Band VI, ISBN 3-520-27602-X
- Günter Schmitt: „Burgenlexikon der Schwäbischen Alb“, Band 4, ISBN 3-924489-58-0
[Bearbeiten] Weblink
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Koordinaten: 48° 29′ 34" N, 09° 23′ 52" O