Schwarzmundgewächse
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Schwarzmundgewächse | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melastomataceae | ||||||||||||
Juss. |
Die Schwarzmundgewächse (Melastomataceae) sind eine Familie aus der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Von den größtenteils tropischen Pflanzen werden viele Arten als Zierpflanzen kultiviert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Zwei Merkmale machen die Mitglieder dieser Familie fast stets leicht erkennbar:
Die Nervatur des Blattes besteht aus drei oder mehr (bis neun) bogig vom Blattansatz zur Blattspitze verlaufenden Hauptadern (sieht ein wenig wie parallelnervig aus). Diese Hauptadern sind durch mehr oder weniger rechtwinklig abzweigende Seitenadern miteinander verbunden. Die einfachen Blätter stehen stets gegenständig oder wirtelig. Nur sehr wenige Arten sind durch die Reduktion eines Blattes pro Blattpaar scheinbar wechselständig. Die Blätter sind ganz unterschiedlich behaart. Nebenblätter sind keine vorhanden.
Die jungen Stängel sind oft vierkantig.
Das zweite typische Merkmal ist die Ausbildung der Staubbeutel. Diese tragen fast stets Anhängsel unterschiedlicher Formen, meist jedoch pfriemenförmige oder lanzettliche Anhängsel, die klauenförmig gebogen sind. Auf dem Bild links beispielsweise sind die hakenförmig ausgezogenen Anhängsel gut zu erkennen. Oft gibt es in einer Blüte auch mehrere Typen von Staubbeuteln.
Ansonsten sind die Melastomataceen sehr verschiedengestaltig. Es gibt sowohl krautige Pflanzen: ein- und mehrjährige, darunter auch Kletterpflanzen; als auch verholzende Taxa: Sträucher, Bäume und Lianen. Sie sind eine derjenigen Familien der Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrigen mit den meisten Epiphyten.
Die Blüten stehen meist in vielblütigen Blütenständen, selten auch allein. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch bis stark zygomorph; die Blütenhülle ist meist vier- oder fünfzählig. Sie werden von Tieren bestäubt. Sie sind stets bunt, wobei bei einigen Arten der Schauapparat auch von Hochblättern gebildet wird. Kelch und Krone stehen auf einem von der Blütenachse gebildeten Blütenbecher, der den Fruchtknoten umschließt. Die Zahlenverhältnisse der Blütenorgane sind recht unterschiedlich. Die Früchte sind Kapselfrüchte oder Beeren.
[Bearbeiten] Verbreitung
Die meisten Vertreter dieser Familie gehören zur Krautschicht tropischer Wälder, wobei man sie sowohl in Regenwäldern als auch in Trockenwäldern findet. Gerade auch in Sekundärgesellschaften, die sich nach Störung der ursprünglichen Wälder einstellt, findet man viele von ihnen.
Insgesamt ist die Familie auf die Tropen der ganzen Welt beschränkt. Nur eine Gattung (Rhexia) kommt auch in der gemäßigten Breiten Amerikas vor. Drei der Gattungen sind in Madagaskar endemisch.
[Bearbeiten] Sonstiges
Viele der Melastomataceae akkumulieren Aluminium. In der Asche einiger Arten kann bis zu 20 % Al-Ionen enthalten sein.
[Bearbeiten] Nutzung
Diverse Arten enthalten in verschiedenen Teilen der Pflanzen Farbstoffe. Insbesondere schwarze und gelbe Farben kommen vor. Manche Arten werden deshalb auch als Färbepflanzen verwendet. Die essbaren Beeren der Gattung Miconia hinterlassen nach Genuss aus diesem Grund einen schwarzen Mund. Ein deutscher Name der Familie ist daher auch "Schwarzmundgewächse".
Einige Arten liefern Holz, Beispiele: Mouriri-Arten (Handelsname: Pau ripa), Dactyloclados stenostachys.
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie ist mit rund 200 Gattungen und 4500 Arten die artenreichste der Ordnung der Myrtenartige (Myrtales). Gattungen:
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[Bearbeiten] Weitere Bilder
Tibouchina semidecandra
Heterosis rotundifolia
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwarzmundgewächse – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Die Webseite zur Familie. (engl.)
- Familienbeschreibung. (engl.)
- Die Familie in Hawaii. (engl.)
- Die Familie in den Anden Ecuadors. (span.)
- Die Gattungen und Syn. bei Kew.