Schweizerische Nordbahn
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Die Schweizerische Nordbahn (SNB) oder auch Spanisch-Brötli-Bahn ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft der Schweiz.
Die Nordbahn hatte die Pläne der liquidierten Basel-Zürcher-Bahngesellschaft für den Bau einer direkten Linie Zürich - Basel übernommen. Am 9. August 1847 war die Einweihung des ersten Abschnitts von Zürich nach Baden. Endlich verkehrte nun auch die erste schweizerische Eisenbahn. Täglich wurden 4 Fahrten in jede Richtung geführt. Die Fahrzeit für die 30 km lange Reise dauerte „nur“ 45 Minuten und es wurden unterwegs die 3 Stationen Schlieren, Dietikon und Killwangen bedient.
Schon bald nach der Eröffnung erhielt die Bahn den legendären Übernamen Spanisch-Brötli-Bahn, weil die „feinen“ Zürcher Herrschaften ihre Boten mit der Bahn nach Baden schickten, um von einem bekannten Badener Koch und Bäckermeister Blätterteiggebäck zu holen. Davor mussten die Angestellten sich jeweils kurz nach Mitternacht zu Fuss auf den Weg machen, damit ihre Auftraggeber am Sonntagmorgen frische "Spanische Brötchen" auf ihrem Frühstückstisch hatten.
Die Bahn war wirtschaftlich nicht erfolgreich. 1848 wurde von 4 auf 3 Verbindungen pro Tag reduziert. Danach stritt man sich um die weitere Streckenführung und sechs Jahre später (1853) ging die SNB in der Schweizerische Nordostbahn (NOB) auf. Deren Architekt wurde Ferdinand Stadler, welcher zuvor bereits den Bahnhof Baden und einige Holzbrücken der Linie Zürich–Baden gebaut hatte.
Die Spanisch-Brötli-Bahn ist in der Schweiz legendär. Man sieht das Motiv unzählige Male, so auf Briefmarken, Postkarten und nicht zuletzt auch als Modelleisenbahn. Es gibt im Verkehrshaus in Luzern ein Replikat der Spanisch-Brötli-Bahn, die unter Verwendung von Bauteilen anderer historischer Lokomotiven und Wagen zum Jubiläum 1946 zusammengebaut wurde.
Bisher galt allgemein der Originalzug als nicht erhalten. Bei der Stilllegung einer Firma wurde ein alter Rollwagen dem Schrottplatz zugeführt, dieser wurde von Privaten als ein originales Spanisch-Brötli-Bahn-Untergestell aus dem Jahre 1847 zweifelsfrei identifiziert und wird nun restauriert.