Sherpa
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Die Sherpa (Scherpa) sind ein tibetischer Volksstamm, der während der vergangenen 500 Jahre in die nepalesische Khumbu-Region eingewandert ist. Es gibt etwa 60.000 Sherpas. Die Bezeichnung des Volks stammt aus dem Tibetischen; "shar" bedeutet Osten, die Nachsilbe "pa" bedeutet Volk.
Seit britische Extremsportler, Entdecker und Abenteurer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Männer aus dem Volk der Sherpa als Träger und Führer im Himalaya angeheuert haben, wird der Name Sherpa synonym für Träger im Hochgebirge gebraucht.
Die falsche Nutzung des Volksnamens als Berufsbezeichnung geht soweit, dass Träger im Himalaya heute schon gelegentlich gefragt werden, wie lange sie schon Sherpa seien. Dennoch kann auch ein Sherpa jedem Beruf nachgehen und tut dies auch, wenngleich der Tourismus massiven Einfluss auf die Lebensweise der dortigen Bevölkerung hat.
Die meisten Sherpas leben in den östlichen Regionen Nepals, in Solu, Khumbu und Parak. Einige leben jedoch auch weiter westlich im Rolwaling-Tal sowie in der nördlich von Kathmandu gelegenen Region Helambu. Das älteste Sherpa-Dorf in Nepal, Pangboche, soll vor über 300 Jahren errichtet worden sein. Die Sherpa sprechen eine eigene Sprache, die teilweise einem tibetanischen Dialekt nahe kommt. Traditionell leben sie vom Handel sowie vom Ackerbau.
Der wohl bekannteste Sherpa ist Tenzing Norgay, dem als Träger 1953 mit Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest gelang.
Vor allem im englischen Sprachraum wird auch der für die Vorbereitung des jeweiligen Regierungschefs auf die G-8-Gipfeltreffen verantwortliche Beamte als Sherpa bezeichnet. Dessen Helfer werden dann wiederum als Sous-Sherpa (Untersherpa) bezeichnet.