Sichel (Werkzeug)
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Die moderne Sichel ist ein Werkzeug zum Schneiden kleiner Mengen von Getreide und Gras. Sie bestehent aus einer nach vorn sich verjüngenden, konkav gekrümmten Klinge (in der Regel aus Stahl) mit einem hölzernen Handgriff. Sie unterscheidet sich von der Sense durch die kleinere Klinge und den kürzeren Stiel. Grassicheln sind kurz, aber sehr stark gebogen.
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[Bearbeiten] Historie
Die Sichel ist neben dem Erntemesser eines der ältesten Ackerbaugeräte. Die Sichel zeichnet sich durch eine abgewinkelte Grifflage aus. Die ältesten Sicheln fand man in der Levante, wo sie bereits im Protoneolithikum zum Abschneiden von Wildgetreide oder Gräsern dienten. Der die Benutzung kennzeichnende "Sichelglanz" entsteht aber nicht nur beim Schneiden von Getreide (auch Gras, Schilf oder Laub). Sie bestanden aus gebogenen Holz- oder Geweihstücken, in die man einige Feuersteinklingen mit Harz o. ä. Material eingeklebt hat.
Mit Aufkommen der Bronze wurden Sicheln aus diesem Material hergestellt.
Aus der Theiß-Kultur (Szegvár-Tüzköves, Ko. Szentes) ist eine Tonstatutette eines Mannes bekannt, der eine Sichel hält. Er wurde von dem Ausgräber als "Sichelgott" gedeutet. Noch bei den alten Griechen war die Sichel das entscheidende Symbol der Landwirtschaft, weshalb sie ein Attribut der Göttin Demeter war. Der römische Historiker Tacitus berichtet, dass die Druiden goldene Sicheln für Rituale benutzten.
In verschiedenen archäologischen Kulturen ist die Sichel eine Grabbeigabe, besonders in den Gräbern, in denen nebem dem menschlichen Leichnam auch ein Pferd bestattet wurde.
[Bearbeiten] Sichel als Symbol
Miteinander gekreuzt sind Hammer und Sichel ein Symbol für den "Arbeiter- und Bauernstaat" im "real existierenden Sozialismus", z.B. auf der Flagge der ehemaligen Sowjetunion.
[Bearbeiten] Literatur
Jens Lüning: Steinzeitliche Bauern in Deutschland. Die Landwirtschaft im Neolithikum. UPAS 58 (Bonn, Habelt 2000)
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Sichel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |