Sinus (Anatomie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Sinus wird als Hohlraumbezeichnung in der Anatomie mehrfach verwendet. Neben den Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) werden verschiedene Gefäße damit gekennzeichnet.
[Bearbeiten] Schädel
Die großen venösen Blutleiter des Gehirns (lat. Sinus durae matris), im medizinischen Sprachgebrauch meist als Sinusvenen bezeichnet, liegen innerhalb der harten Hirnhaut (Dura mater). Sie sind deshalb starrwandig. Sie sammeln das Blut aus den Venen der Dura, der übrigen Hirnhäute, des Schädelknochens, der Augen und des Gehirns. Der Sinus sagittalis superior verläuft unter dem Schädeldach entlang der sogenannten Hirnsichel (Falx cerebri, häutiges Septum zwischen den Hemisphären). Der Sinus sagittalis inferior verläuft dazu parallel etwas tiefer. Der Sinus rectus verbindet beide. Die paarigen Sinus transversus leitet das Blut weiter zur hinteren Schädelbasis, wo sie in die tiefen Halsvenen münden. Der Sinus cavernosus, ein schwammartiges Netz, liegt vorne unten auf dem Keilbein.
Die Sinus können bei Schädelverletzungen stark bluten. Gerinnsel in ihnen werden als Sinusvenenthrombose bezeichnet.
siehe auch: Blutversorgung des Gehirns
[Bearbeiten] Herz
In der Genese des Herzens ist der Sinus venosus eine Entwicklungsstufe zwischen dem ursprünglichen Blutschlauch und dem vollausgebildeten Mehrkammerherz.
[Bearbeiten] Auge
Der Schlemm-Kanal (Sinus venosus sclerae oder Plexus venosus sclerae) ist ein den Augendruck regulierendes venöses Gefäß im Augenwinkel.