SK Vorwärts Steyr
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Der SK Vorwärts Steyr ist ein traditionsreicher österreichischer Fußballverein aus der Stadt Steyr in Oberösterreich. Der ehemalige Erstligaverein spielt in der aktuellen Saison 2006/07 in der oberösterreichischen Landesliga Ost.
Vorwärts Steyr trägt seine Heimspiele im vereinseigenen Vorwärts-Stadion in Steyr aus, welches ein Fassungsvermögen von 9.000-10.000 Personen aufweist. Aktuell verfügt Vorwärts Steyr über 2021 Mitglieder. Obwohl der Fußballklub derzeit nur in der fünften Spielklasse in Österreich spielt (Oberösterreichische Landesliga Ost), blickt der Verein auf einige erfolgreiche Fußballjahre zurück. So gehörte Steyr jahrzehntelang der zweiten sowie insgesamt neun Saisonen lang der obersten österreichischen Fußballliga an.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Verein wurde am 23. März 1919 in der ehemaligen Salzburger Bierhalle in Steyr als Steyrer Fußballklub Vorwärts mit den Vereinsfarben Rot und Weiß gegründet. Die offizielle Gründungsfeier wurde am 14. April des selben Jahres abgehalten. Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch die Namen Würzelhuber, Breinesberger, Binder, Grubinger, F. Dworaschak, K. Dworaschak, Huber, Praitenlachner, Weißengruber und Winzing bekannt. Sein erstes Spiel bestritt Vorwärts Steyr am 15. Juni 1919 in Linz gegen den Linzer ASK (Resultat 2:2).Den größten Vereinserfolg erreichte Vorwärts mit dem Einzug in das Bundesländercup-Finale im Jahre 1949, das allerdings auswärts in Wien gegen Austria Wien mit 2:5 verloren ging.
Die beste Platzierung erreichte der Verein in den Saisonen 1990/91 und 1991/92 jeweils mit dem siebten Tabellenplatz. 1995 nahm der SKV am UI-Cup Teil und gewann die Gruppenphase ohne Niederlage (2:1 Auswärtserfolg gegen Eintracht Frankfurt) und verfehlte die UEFA Cup Qualifikation nur durch eine Auswärtsniederlage gegen Racing Straßburg. Nach der beachtlichen Leistung im Intertoto-Cup belegte der SK Vorwärts in der Bundesliga-Saison 1995/96 mit nur sechs Punkten und ohne Sieg den letzten Rang und stieg in die 2. Division ab. Nachdem man in der darauffolgenden Spielzeit als Zweitliga-Vize in den Relegationsspielen am SCN Admira Wacker scheiterte (daheim 2:2, auswärts 1:5) stieg man als Meister 97/98 letztmals in die höchste Spielklasse auf, wobei Vorwärts die Aufnahme in die 1. Bundesliga aus finanziellen Gründen vorerst verwehrt blieb, erst nach einem Einspruch waren die Steyrer tatsächlich wieder unter den besten zehn Klubs in Österreich.
Finanzcrash und Zwangsausgleich
Bereits 1995 war der Verein mit ca. 15 Millionen Schilling tief verschuldet, sodass es einer Rettungsaktion in Form einer Bürgschaft der Stadt Steyr bedurfte. 1998 konnte die drohende Katastrophe eines Lizenzentzuges gerade noch abgewendet werden. Mit der bitteren 0:2 Niederlage gegen den LASK Linz am 29.Mai 1999, welche den Abstieg aus der Bundesliga fixierte, trat das scheinbar Unvermeidliche ein: Spielergehälter konnten nur noch stockend ausbezahlt werden, sodass einige der damaligen Bundesliga-Spieler dem Verein kurzerhand den Rücken kehrten. Mit Sprechchören forderten die Vorwärts-Fans den Rücktritt der damaligen Präsidenten Alois Radlspäck und Leo Dittrich, wobei Radlspäck dieser Forderung am 25. September 1999 nachkam. Dittrich hingegen konnte ein Ultimatum der verbliebenen Spieler durch die Zahlung von 170.000 Schilling abwenden und wurde am 20. November 1999 bei der Hauptversammlung des SK Vorwärts aus mangelnden Alternativen (es wurde kein anderer Wahlvorschlag eingebracht) als Präsident bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Summe von bereits mehr als 50 Millionen Schilling Schulden kolportiert.
Schließlich wurde am 11. Jänner 2000 dem Verein die Lizenz endgültig entzogen, wodurch der Spielbetrieb vorübergehend eingestellt wurde. Mit einem Antrag auf Zwangsausgleich wurde das Konkursverfahren eröffnet. Bei der Zwangsausgleichstagsatzung am 15.Februar 2000 wurden 36 Millionen des Gesamtschuldenstands anerkannt, weitere 18 blieben hingegen umstritten. Um das endgültige Aus des Vereins abzuwenden wurde der Raiffeisenbank Sierning das Baurecht an einem 4000 Quadratmeter großen Teil des Vorwärtsstadions übertragen, wofür die Stadt Steyr von der Haftung für einen Kredit über 9 Millionen Schilling entlassen wurde. Dieses Baurecht über gewisse Teile des Vorwärts- Stadions liegt bis heute in den Händen der Raiffeisenbank.
Back to the roots
Nach dem erfolgreichen Zwangsausgleichsverfahren nahm der SK Vorwärts Steyr freiwillig den Abstieg und Neubeginn in der letzten oberösterreichischen Fußballklasse (achte Spielklasse Österreichs) hin. Seitdem zählt der Klub zu einem wahren Fanmagneten in den unteren Ligen Oberösterreichs und schafft es somit immer wieder in die Schlagzeilen lokaler Medien. Ein Zuseherrekord folgt dem nächsten und einhergehend mit einer aufblühenden Fankultur folgte auch die sportliche Konsolidierung des Vereins indem man innerhalb von knapp 6 Jahren (von 2000 - 2006) gleich 3 Spielklassen erfolgreich hinter sich ließ. Und auch in der aktuellen Saison 2006/07 in der Oberösterreichischen Landesliga Ost (fünfte Spielklasse) zählt Vorwärts Steyr wieder zu den Aufstiegsfavoriten.
Die größten Massen lockte der SK Vorwärts Steyr beim meisterschaftsentscheidenden Spiel in der 1. Klasse Ost (7. und vorletzte Liga) gegen den ASK St. Valentin in der Saison 2004/05 mit über 5000 Zuschauern an. Der SK Amateure Steyr war von jeher der Stadtrivale des SK Vorwärts Steyr. Wie schon in der Vergangenheit, so wurde auch nach dem Neubeginn wieder die alte Rivalität erweckt, als es nach Jahrzehnten wieder zu einem Meisterschaftsduell im Oberösterreichischen Unterhaus kam.
[Bearbeiten] Bekannte Spieler
1988 kam Oleg Blochin, der erste bekannte Fußballspieler aus der UdSSR, nach Westeuropa zu Vorwärts. In der Saison 1992/93 kickte der tschechische Internationale Ivo Knoflíček bei den Rot-Weißen. Der damals groß angekündigte Torgarant hatte den Zenit seines Laufbahn jedoch schon überschritten und wurde bald als Flop abgestempelt. Im Laufe der Vereinsgeschichte spielten auch weitere bekannte Kicker wie die ehemaligen österreichischen Nationalspieler Zeljko Vukovic, Tomislav Kocijan, Peter Stöger, Alexander Manninger, Daniel Madlener, Andreas Heraf, Manfred Linzmaier, Richard Niederbacher und Christoph Westerthaler in Steyr. Mit Walter Waldhör schaffte auch ein Oberösterreicher aus Steyr den Sprung in die Nationalmannschaft und erzielte bei seinem Debüt sogleich ein Tor (19. Mai 1992: Österreich-Polen 2:4). Unter anderem spielten auch Elvir Rahimic und Kenan Hasagic bei Vorwärts Steyr. Rahimic steht derzeit beim ZSKA Moskau, mit denen er 2004 auch den Uefa-Cup gewann, unter Vertrag. Hasagic ist aktueller Teamtorhüter von Bosnien-Herzegowina und Stammtorhüter beim türkischen Erstligaverein Gaziantepspor. Als Trainer fungierte unter anderem der spätere österreichische und kroatische Teamchef Otto Baric beim Verein.
Die derzeit bekanntesten Spieler des Vereins sind:
- Walter Roberto Schachner, der Sohn des aktuellen Trainers des TSV 1860 München Walter Schachner
- Amarildo Zela, ein ehemaliger Stürmer aus dem Albanischen Nationalteam
[Bearbeiten] Erfolge
- 12 Erstligasaisonen: 1950-1951, 1988-1996, 1999
- 1 x Österreichischer Pokalfinalist: 1949
- 13 x Oberösterreichischer Landesmeister
- 2 x Oberösterreichischer Landespokalsieger