Skraelinger

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Skraelinger (skrælingar) war die Bezeichnung für die Ureinwohner des Nordostens Nordamerikas in den Sagas der grönländischen Nordmänner. Es lässt sich dabei nicht herausfinden, ob sich „Skrælingar“ auf die Indianer oder die Eskimos bezog, hängt doch die Interpretation davon ab, wie weit die Nordmänner in Amerika nach Süden vorgestoßen sind bzw. wie weit nördlich die Indianer lebten. Nach überwiegender Auffassung wird es mit Eskimo übersetzt, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Begegnung mit ihnen durch die isländischen Siedler in Grönland und die Begegnung mit den Inuit in Grönland selbst zeitlich so weit auseinanderliegen, dass nicht erwartet werden darf, dass spätetere Sagaschreiber, z. B. der Verfasser des Landnahmebuches, noch einen Unterschied feststellen konnten.

Das Wort Skraelinger könnte in etwa mit Schwächling zu übersetzen sein, aus Altnordisch [*skrāhilinga] (Jan de Vries) oder [*skrēhila-] (Johannesson), dänisch skrælling, norwegischer Dialekt skræling, shetländisch skrelin (dt. schwächliche Person), Mittelniederdeutsch schraal (= schlechtes Gerät), Schwedisch skral (dt. schlecht, schwach, dürftig).

Nach einer geringfügig abweichenden Meinung soll „Skraelinger“ soviel wie „hässliche Menschen“ bzw. „hässlicher Mensch“ bedeuten.

Allerdings übersetzt Gerhard Köbler in seinem Altnordischen Wörterbuch (siehe unten) „skrælingr“ einfach und ausschließlich mit „Eskimo“ und „skrælingar“ mit „Eskimos“; „Schwächling, armer Schlucker“ heißt hingegen „skræfa“. Er leitet „skrælingr“ ab von „skrä“, was soviel bedeuten soll wie (1a) trockenes Fell, Urkunde, Gesetzbuch, Buch; (1b) Schra, Haut, Pergament; (1c) schrumpfen, runzeln, Schorf, Kruste, vertrocknet, mager; (2a) Eisenplatte; (2b) schrõt, schrõde; (2c) abgeschnittenes Stück, Rohform zur Münzprägung; (2d) Schnitt, Stück; (2e) Schnitt; (2f) schneiden; (3a) in ein Buch schreiben.