Solutréen
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Das Solutréen ist eine jüngere Kulturstufe oder Industrie der Altsteinzeit (Paläolithikum), benannt nach der Fundstätte eines fossilen Korallenriff bei Solutré-Pouilly, nahe Mâcon im Département Saône-et-Loire in Burgund, Frankreich.
Typisch für das Solutréen sind Gegenstände, die durch Abschlagen dünner Lamellen aus Feuerstein hergestellt wurden. Charakteristisch sind flächenretuschierte Blatt- und Kerbspitzen (etwa ein Depot von ca. 20.000 Jahre alten Blattspitzen, gefunden bei Digoin). Die im Musée Dénon in Chalon-sur-Saône ausgestellten, bis zu 40 cm großen, hauchdünnen Spitzen zählen bis heute zu den eindrucksvollsten Steingeräten des gesamten europäischen Paläolithikums. Auch die Erfindung der Nadel mit Öse ist den Menschen der Altsteinzeit im Solutréen zuzuordnen.
Daneben findet man Felszeichnungen, gravierte Knochen und Figuren. Das Solutréen wird auf den Zeitraum von ca. 22.000 bis 16.500 vor heute datiert und war in Frankreich, Portugal und Spanien verbreitet.
[Bearbeiten] Literatur
- Arcelin, Adrien: Les fouilles de Solutré. Mâcon (1873)
- Bruil, H.: Quatre cents siècles d'art pariétal. (1952)
- Smith, Ph.: Soulutréen en France. Bordeaux (1966)