Southern Railway (Großbritannien)
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Die Southern Railway (SR) war eine britische Eisenbahngesellschaft. Sie war die kleinste der so genannten „Big Four“, die 1923 bei der Neuordnung des britischen Eisenbahnwesens entstanden waren und 1948 von British Rail übernommen wurden. Das Streckennetz der SR beschränkte sich auf den Süden Englands, nördlich von London besaß sie keine einzige Strecke.
Die Southern Railway wurde hauptsächlich aus der London and South Western Railway, der London, Brighton and South Coast Railway und der South Eastern and Chatham Railway gebildet. Von diesen und ein paar weiteren kleinen Gesellschaften übernahm die SR ein Streckennetz mit einer Länge von 3517 Kilometern. Südlich und östlich von London hatte die SR praktisch ein Monopol, während sie sich auf den Linien in den Südwesten Englands mit der Great Western Railway einen Konkurrenzkampf lieferte.
Im Gegensatz zu den drei anderen großen Gesellschaften war die SR vor allem im Personenverkehr tätig und wickelte verhältnismäßig wenig Güterverkehr ab. Trotz des kleinen Streckennetzes beförderte sie über ein Viertel aller Eisenbahnpassagiere Großbritanniens. Dies war vor allem auf den Pendlerverkehr in der Region London, der am dichtesten bevölkerten Gegend des Landes, zurückzuführen.
Die Dichte des Schienennetzes und das hohe Verkehrsaufkommen führten schon früh zur Elektrifizierung. Dabei wurden Stromschienen ähnlich wie bei der Berliner S-Bahn verwendet (600 Volt Gleichstrom). 1948 ging die SR in der staatlichen British Rail auf.
Der Name Southern wird seit Mai 2004 wieder verwendet, nachdem sich die 1994 bei der Privatisierung von British Rail entstandene Gesellschaft South Central umbenannt hat. Southern betreibt die meisten Strecken der ehemaligen SR-Strecken. Mit der Namensänderung will sie an die gute alte Zeit des Eisenbahnverkehrs erinnern.
Der Osteingang des Londoner Kopfbahnhofs Victoria ist noch heute mit „Southern Railway“ angeschrieben.