Spiegelfrequenz
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Die Spiegelfrequenz ist ein Problem des Überlagerungsempfängers (Receiver). Wenn man 2 Frequenzen mischt (moduliert), treten grundsätzlich 2 Modulationsprodukte auf. Die Summenfrequenz und die Differenzfrequenz. Also f1+f2 und f1-f2. Eine von den beiden sucht man sich als Zwischenfrequenz aus, die man im Zwischenfrequenzverstärker weiter verarbeitet. Das nicht benötigte Modulationsprodukt wird Spiegelfrequenz genannt.
Diagramm:
Wir nehmen an:
fe = 2Mhz (1. Radiosender)
fz = 455Khz (ZF bei KW)
Die Oszillatorfrequenz ist damit
fo = fe + fz
fo = 2Mhz + 455Khz
fo = 2,455Mhz
...und die Spiegelfrequenz:
fs = 2 * fz + fe
fs = 2 * 455Khz + 2Mhz
fs = 2,91Mhz
Liegt bei 2,91 Mhz zufälligerweise ein 2. Radiosender und ist der HF-Vorkreis des Empfängers zu breitbandig passiert folgendes:
Der 1. Radiosender (bei fe = 2Mhz) und der 2. Radiosender (bei fS = 2,91Mhz) passieren den HF-Vorkreis und gelangen zur Mischstufe. Diese bildet aus fe, fo und fs, fo die Differenzfrequenz und bildet damit die Zwischenfrequenz fz.
Mathematisch ausgedrückt bedeutet das folgendes:
fz = fo − fe
fz = 2,455Mhz − 2Mhz
fz = 455khz
...und
fz = fs − fo
fz = 2,91Mhz − 2,455Mhz
fz = 455khz
Wie man sieht ergeben beide Frequenzen fe und fs die gleiche ZF und gelangen damit durch den ZF-Verstärker zum Demodulator (siehe Überlagerungsempfänger). Dies hat zur Folge, dass man auf fe = 2Mhz den 1. Radiosender und den 2. Radiosender hört und umgekehrt auf fs. Liegt nur auf fs ein Radiosender, so empfängt man diesen auch auf fe (Doppelempfang).
[Bearbeiten] Spiegelfrequenzdämpfung
Das Verhältnis des Signals bei der Empfangsfrequenz und bei der Spiegelfrequenz wird als Spiegelfrequenzdämpfung oder auch Spiegelfrequenzunterdrückung bezeichnet. Üblich sind Werte zwischen 60 und 70 dB.
[Bearbeiten] Spiegelfrequenzabstand
Der Spiegelfrequenzabstand ist
f = | fo − fe |
und entspricht der doppelten 1. Zwischenfrequenz.