St. Georg (Bremen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

St. Georgs-Kirche

Blick von der Orgelempore

Das Georgsfenster

St. Georg ist eine evangelische Kirche im Bremer Stadtteil Huchting. Sie wurde 1879 an Stelle einer mittelalterlichen Kirche errichtet.

[Bearbeiten] Geschichte und Baugeschichte

Urkundlich nachweisbar ist in Huchting eine Kirche im Jahre 1266. Vermutlich war sie aber um Jahrzehnte älter und über Jahrhunderte das kirchliche Zentrum der Dörfer Kirch-, Mittels- und Brokhuchting. Vergleichbare mittelalterliche Backsteinbauten sind noch in den Nachbargemeinden Stuhr und Arsten erhalten. Die alte Huchtinger Kirche ist auf einer Informationstafel neben der Kirche abgebildet in einer Radierung von 1820 und einem Foto um 1875, vermutlich kurz vor dem Abriß.

1877-79 entstand die heutige Kirche nach Plänen der Architekten Gildemeister und Deetjen. Ein neugotischer Backsteinbau mit einem schlanken, 46 m hohen Turm. Die Baukosten beliefen sich auf 45.000 Goldmark, von denen die Huchtinger 30.000 selber aufbrachten. Für die Gemeinde, die damals zu den geringsten des bremischen Staatsgebietes gezählt wurde, eine beachtliche finanzielle Leistung.

Im Zweiten Weltkrieg ist die Kirche - in ihrem Turm hatte sich ein Artillerie-Beobachtungsposten eingenistet - durch Beschuß erheblich beschädigt worden. Nach dem Krieg wurde das Gebäude instandgesetzt und der Innenraum 1963 überholt. Eine weitere Renovierung folgte in den Jahren 1991/92, dabei wurde vor allem der neugotische Charakter der Kirche wieder hergestellt.

[Bearbeiten] Ausstattung

An der Ostseite des Langschiffes steht, unter dem Glasfenster mit dem Bild des Gekreuzigten, ein schlichter Altartisch mit einem Bronzekreuz und vier Messingleuchtern mit den Symbolen der Evangelisten (Engel, Stier, Löwe, Adler). Die Messingschale im Marmor-Taufbecken trägt die Inschrift: Ein Leib - ein Herr - ein Glaube - eine Taufe. Die Kanzelfront besteht, wie der Altartisch, aus einer schlichten Marmorplatte. Die Orgel über der gläsernen Eingangstür stammt aus der Orgelbauwerkstatt Alfred Führer.

[Bearbeiten] Die Glasfenster

Die sieben Glasfenster, nach Entwürfen von Will Torger bei den Glaswerkstätten K.Lendenroth 1965-67 gefertigt, verleihen dem hellen Kirchenraum mit ihrer Leuchtkraft eine starke Ausstrahlung:

Das Altarfenster mit dem Gekreuzigten, das Tauffenster über dem Taufstein mit der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes „den Täufer“. Das Kanzelfenster gegenüber zeigt den predigenden Jesus, der betende Jesus im Bewußtsein seines nahenden Todes wird im Gethsemanefenster dargestellt. Den Heiligen Georg - Namensgeber der Kirche seit Anfang des 13. Jahrhunderts - zeigt das Georgsfenster im Kampf mit dem Drachen. Auf der Orgelempore befindet sich das Davidfenster mit Saul, dem ersten König von Israel, und David - später der größte König Israels - als Harfenspieler. Auf der anderen Seite der Empore das Engelfenster mit musizierenden Engeln und das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt an der Spitze des Fensters.

[Bearbeiten] Gemeinde

Die St. Georgs Gemeinde in der Kirchhuchtinger Landstraße kooperiert mit der St. Lukas-Gemeinde und der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde.

[Bearbeiten] Literatur

Hans Baeßler: Die Fenster in der St.Georgs-Kirche in Bremen Huchting. September 1984. Druck: Krieghoff, Bremen
Claus Heitmann: Von Abraham bis Zion. 1.Auflage 1985. Edition Temmen. ISBN 3-86108-619-0