Stanzbutzen
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Unter Stanzbutzen versteht man im allgemeinen kleinere Abfälle die beim Stanzen von Blech entstehen. Die Form dieser Stanzbutzen ist abhängig von Schneidstempel- und Matrizengeometrie. Stanzbutzen werden nach div. Recyclingverfahren späteren Produktionsprozessen wieder zugeführt.
Hochkommende Stanzbutzen stellen von jeher eine häufig auftretende Störung des Produktionsablaufes beim Stanzen dar. Je höher die Stanzgeschwindigkeit desto höher die wahrscheinlichkeit dieses Phänomens. Stanzbutzen werden während des Stanzprozesses Verfahrens- und/oder Materialtechnisch bedingt vom Schneidstempel aus dem Butzenkanal hochgezogen. Mögliche Ursachen dafür sind:
- ein zu großer Schneidspalt,
- Anhaften des Butzens am Stempel durch Adhäsion,
- dickflüssiges, verharztes Schmiermittel,
- Gratbildung am Butzen durch Werkzeugverschleiß,
- Magnetwirkung im Werkzeug oder Material,
- ungünstige Zuführung zum Abfallbehälter.
Häufig bleiben sie im Werkzeug liegen. Folge sind Produktbeschädigungen, Prozessstörungen, zusätzliche Rüstzeiten und evtl. aufwendige Werkzeuginstandsetzungen. Zur Vermeidung dieses unerwünschten Effektes sind bis dato folgende Maßnahmen bekannt:
- Anschleifen der Stempelstirnfläche um den Stanzbutzen zu verformen
- Schneidstempel mit gefedertem Abdruckstift
- Haltekrallen in der Matrize
- Beschichten der Matrize
- Schneidstempel mit Druckluft beaufschlagen
- Einbringen von DAE (Dynamisches-Abstreif-Element) in die Matrize
- Vorprägen einer kleinen Warze
Des weiteren werden Hochleistungswerkzeuge oder Pressen immer öfter mit sensiblen Sensoren (Kraft oder Ultraschall) oder Kamerasystemen ausgestattet um die Stanzbutzen zu finden. Diese Sensoren geben beim Erkennen eines Stanzbutzens ein Stopsignal an die Pressensteuerung. So kann der Stanzbutzen vom Pressenbediener entfernt werden ehe er größeren Schaden am Werkzeug und/oder am Produkt anrichtet. Der Schutz von Werkzeug und Produkt geht allerdings zu Lasten der Produktivität. Indem die Presse nach jedem fehlgelaufenenen Stanzbutzen stoppt und der Bediener diesen suchen und entfernen muss, geht Produktionszeit verloren.
Priotität sollte das bekämpfen der Ursache haben, d.h. der Butzen darf nicht hochkommen. Zusätzlichen sollten Sicherheitssysteme integriert werden um eine Null-Fehler-Produktion zu erreichen.
Ist eine entsprechend erfolgreiche Werkzeugauslegung gelungen, und zusätzliche Sicherungssysteme integriert, kann die Fertigungsgeschwindigkeit an die Leistungsfähigkeit von Presse bzw. Peripherie (Vorschub, Richtapparat) angepasst werden.