Statkraft
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Statkraft wurde 1960 als Direktorat für Wasserkraft in Norwegen gegründet und ist mittlerweile der größte norwegische Energieerzeuger.
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[Bearbeiten] Einleitung
Norwegen ist mit einer Stromerzeugung von 119 TWh pro Jahr der sechstgrößte Wasserkrafterzeuger der Welt. Diese Position wird stetig weiter ausgebaut, indem allein in den Jahren 2006 und 2007 weitere 390 GWh aus Wasserkraft hinzukommen sollen. In diesem Umfeld nimmt Statkraft eine führende Rolle ein, denn mit einer Jahresproduktion von 42 TWh ist die Statkraft Group der größte Energieproduzent Norwegens und der drittgrößte der nordischen Länder. Außerdem ist Statkraft der zweitgrößte Lieferant regenerativer Energien in Europa. Die Energieproduktion des Konzerns basiert, mit einem Anteil von 99%, auf Wasserkraft, wobei der Anteil an Windenergie bis zum Jahr 2020 auf bis zu 15 TWh pro Jahr ausgebaut werden soll. Weiterhin erschließt sich das Unternehmen mit der Inbetriebnahme der beiden Kraftwerke Knapsack und Herdecke auch die Produktion von Strom aus gasbefeuerten Anlagen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte von Statkraft ist unzertrennlich mit der Wasserkraftentwicklung Norwegens verbunden. Statkraft wurde ende des 19 Jh. im Zuge der ersten Wasserkraftnutzung zur Stromerzeugung als staatliches Unternehmen gegründet und nahm von dort an eine bedeutenden Rolle in der Versorgung Norwegens mit elektrischer Energie ein:
- 1895 zahlte der Staat Norwegen 23.245 Norwegische Kronen für den Bau seiner ersten Wasserkraftanlage um seine Eisenbahnlinien mit Strom zu versorgen.
- 1921 wird das Norwegische Wasserkraft und Energie Direktorat (NVE) gegründet und mit Kompetenzen zum Bau und zur Überwachung der staatlichen Wasserkraftanlagen ausgestattet. Im gleichen Jahr stellt das Parlament Mittel für den Bau des Kraftwerkes Glomfjord zur Verfügung.
- 1960 Wird das Direktoratet for Statkrafteverkene (Direktorat für staatliche Wasserkraftwerke) als eigenständige Abteilung der NVE etabliert.
- 1986 wird Statkraftverkene zu einem staatlichen Unternehmen im Besitz der NVE
- 1992 Um die Flexibilität in Entscheidungen zu gewährleisten und das Statkraftverkene zu einem, auf europäischer Ebene handlungsfähigen Stromanbieter zu machen wird Statkraftverkene in zwei Unternehmen Statkraft SF zur Energieproduktion und Statnett SF zum Unterhalt des nationalen Versorgungsnetzes aufgeteilt.
- 1993 wird die nordische Energiebörse Nord-Pool ins leben gerufen
- 1996 erlangt Statkraft die ersten Anteile an den Unternehmen, Sydkraft und Oslo Energi Produksjon.
- 1997 werden Langzeitverträge zur Energielieferung mit Hydro und Norske Skog abgeschlossen. Im selben Jahr wird der Bau des bis jetzt letzten großen Wasserkraftkomplexes, Svartisen in Nordland, abgeschlossen.
- 1998 eröffnet Statkraft die erste ausländische Niederlassung in Amsterdam.
- 1999 erwirbt Statkraft weitere Anteile an anderen Energieunternehmen. Außerdem wird eine Niederlassung in Düsseldorf gegründet
- 2001 erwirbt Statkraft ein Drittel des Baltischen Kabels, das Schweden und Deutschland verbindet und einen Energietransfer zwischen Skandinavien und Kontinentaleuropa ermöglicht. Im selben Jahr wird mit dem Bau von Norwegens erstem Windpark in Smøla begonnen.
- 2002 muss Statkraft auf Beschluss der Norwegischen Kartellbehörde Teile seiner Unternehmungen in Norwegen verkaufen.
- 2004 ab 1. Oktober geht das staatliche Unternehmen Statkraft SF in eine GmbH, Statkraft AS, über; die Statkraft Group war ins Leben gerufen.
- 2005 entschied sich Statkraft zum Bau von zwei Gaskraftwerken in Herdecke und Knapsack und damit zum Einstieg in die Energieproduktion in Deutschland.
[Bearbeiten] Statkraft Group
Auch nach der Umwandlung in eine GmbH hält der Norwegische Staat alle Anteile an Statkraft, dabei war die Umwandlung hauptsächlich dazu bestimmt, das Unternehmen rechtlich vom Staat zu trennen. Durch die Kommerzielle Unternehmensform erlangt Statkraft die gleichen Rahmenbedingungen wie andere Energieanbieter, was die Wettbewerbsfähigkeit, gerade auf dem Europäischen Energiemarkt, unterstützt. Weiterhin wurde der Schritt in die freie Marktwirtschaft dazu genutzt, die Unternehmensinterne Organisation umzustrukturieren, indem der monopolistische Netzbetrieb und die Energieerzeugung in verschiedene rechtliche Einheiten, also Firmen, aufgeteilt wurde, deren Anteile sich im Besitz von Statkraft SF befinden und die auch von dort aus koordiniert werden.
Das erklärte Ziel der Statkraft Group ist es, ein führendes Unternehmen im Sektor der erneuerbaren Energien in Europa zu werden. Schon jetzt ist Statkraft der zweitgrößte Erzeuger erneuerbarer Energie in Europa und versucht diese Position auch weiterhin auszubauen, indem weitere Investitionen in Wasserkraftanlagen und Windparks getätigt werden und weiterhin die Forschung und Entwicklung möglichst leistungsfähiger Biomassekraftwerke vorangetrieben wird.
[Bearbeiten] Wasser
Statkraft betreibt in Norwegen 133 Wasserkraftwerke, zu denen nochmals 19 in Schweden und vier in Finnland dazukommen. Die Produktion soll dabei bis 2015 um weitere 4 TWh pro Jahr ausgebeut werden. Als Beispiele seien hier die beiden Kraftwerke mit der höchsten Jahresproduktion herausgegriffen.
1983 fertiggestellt, ist das Kraftwerk Kvilldal mit einer installierten Leistung von 1240 MW das größte Wasserkraftwerk Norwegens und bestreitet mit einer Jahresleistung von 3030 GWh ca. 5% des norwegischen Energiebedarfs.Aus dem 225.000 m³ fassenden Speicher werden bei einer Fallhöhe von 530 m vier Francis-Turbinen mit einer Leistung von 310 MW betrieben.
Das Kraftwerk Tokke wurde 1960 fertiggestellt und wird bei einer Fallhöhe von 390 m mit vier 110 MW Francis-Turbinen betrieben. Es produziert jährlich eine Energiemenge von 2140 GWh.
Weiterhin hält Statkraft Anteile am größten Laufwasserkraftwerk Norwegens, Solbergfoss. Es ist mit 12 Francis-Turbinen mit einer installierten Leistung von 7,5 MW, einer Francis-Turbine mit 12 MW und einer Kaplan-Turbine mit 100 MW installierter Leistung ausgestattet. Dies ist außerdem Norwegens größte Kaplan-Turbine.
[Bearbeiten] Wind
Bis jetzt hat Statkraft zwei Windparks mit einer Jahresleistung von 600 GWh in Betrieb.
Der Beschluss den Windpark Smøla zu bauen wurde vom Norwegischen Staat im Jahr 2000 gefasst, im folgenden Jahr wurde auch der Bau der Anlage Hitra beschlossen. Smøla ging in der ersten Phase im Jahr 2002 mit einer Leistung von 40 MW ans Netz und nach einer zweiten Bauphase wurden weitere 110 MW im Herbst 2005 aufgeschaltet. Hitra wurde zwischen 2002 und 2004 mit einer Installierten Leistung von 50 MW erbaut.