Staustufe Augst/Wyhlen
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Die Staustufe Augst/Wyhlen des Rheins beinhaltet die Laufwasserkraftwerke Augst und Wyhlen sowie die Schleuse Augst.
Auf der Südseite des Rheins, gleich oberhalb des Stauwehrs fliest die Ergolz in den Rhein, welche auch die Grenze zwischen der Gemeinde Augst im Kanton Basel-Landschaft und Kaiseraugst im Kanton Aargau bildet. Auf der Nordseite des Rheins befindest sich die Gemeinde Wyhlen. Genau in der Mitte des Stauwehrs verläuft die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Die beiden Wasserkraftwerke Augst und Wyhlen wurde zwischen 1908 und 1912 zusammen erbaut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Staustufe
Das Stauwehr der Staustufe Augst/Wylen hat eine Länge von 212 Metern und hat 10 Schütze.
Ein einzelner Schütz wiegt rund 100 Tonnen.
[Bearbeiten] Kraftwerk Augst
Von den ehemals 10 Francisturbinengruppen und 2 Erregergruppen, sind noch 2 in Betrieb die restlichen wurden durch 7 Anfang 90er Jahre des letzten Jahrhundert eingebaute Straflo Turbinengruppen ersetzt. Die Fracis und Straflo Turbinen sind baugleich mit denen des Kraftwerkes Wyhlen.
[Bearbeiten] Kraftwerk Wyhlen
Von den ehemals 10 Francisturbinengruppen sowie 2 Erregergruppen, sind noch 5 in Betrieb, die anderen wurden durch 6 Anfang 90er Jahre des letzten Jahrhundert eingebaute Straflo Turbinengruppen ersetzt. Die Fracis und Straflo Turbinen sind baugleich mit denen des Kraftwerkes Augst.
Auf dem Dach der Maschinenhalle Wyhlen befindet sich eine Solaranlage mit der Fläche von 720 m², welche eine Jahresleistung von ca. 70 000 kWh hat.
[Bearbeiten] Hydrologische Daten
Einzug des Kraftwerk (Rhein) | 35 000 km³ |
Mittlere Jahresflussmenge (Mittelwert 1935-1993) | 1 032 m³/s |
Konzessionswassermenge (Augst + Wyhlen) | 1 500 m³/s |
Bemessungshochwasser | 5 500 m³/s |
Bruttofallhöhe | 4.5-6.7 m |
[Bearbeiten] Maschinendaten
Typ | Straflo | Francis |
---|---|---|
Durchflussmenge je Gruppe | 94 | 40 |
Maximale Leistung je Gruppe | 5.45 MW | 2.0 MW |
Nenndrehzahl | 93.75 U/min | 107.14 U/min |
Anzahl Turbinenräder je Gruppe | 1 | 4 |
Anzahl Laufschauffeln (nicht beweglich) | 4 | 4 x 17 |
Anzahl Leitschauffeln (beweglich) | 18 | 4 x 20 |
Lage der Turbinenachse | geneigt 6.5° | horizontal |
Laufraddurchmesser | 3.8 m | 1.5 m |
[Bearbeiten] Schleuse Augst
Die ursprüngliche Schleuse wurde 1992 durch eine Neubau ersetzt. Dadurch ging ihre Besonderheit mit den schrägen Schleusenkammerwänden verloren. Die neue Schleuse, hat eine Nutzlange von 110 Meter gegenüber von 88 Meter der alten, die Nutzbreite blieb bei 12 Metern. Der Umbau kostet rund 200 Millionen Schweizer Franken. Es ist die letzte Grossschleuse im Hochrhein, oberhalb ist der Rhein noch bis zu der alten Brücke von Rheinfelden von Grossschiffen befahrbar. Die Schleuse wird vom Kurschiff Basel–Rheinfelden im Hochsommer je Richtung 2 mal durchfahren. Sie kann ferngesteuert werden, und ist normalerweise durch keinen Schleusenwärter besetzt.
[Bearbeiten] Fischtreppen
Die gesamte Anlage hat 4 Aufstiegsmöglichkeiten für die Fische. Beidseitig om oberen Ende der Maschinenhalle befindet sich je eine Fischtreppe, dort von der hintersten Ecke des Unterwassers neben den Gebäuden zum Oberwasser. Auf der Westseite der Kraftwerkshalle Wyhlen beim Wehr, befindet sich der erste Fischlift der Welt. Die aber von den meisten Fischen benutzte Möglichkeit ist aber die Schleuse Augst, diese wird während der Fischzugzeit (April bis Oktober) regelmässig auch ohne Schiffe geflutet und geleert um den Fischen die Möglichkeit zugeben das Wehr zu umschwimmen.
[Bearbeiten] Umgebung
Durch den Bau der Kraftwerke wurde der Rhein um rund 8 Meter aufgestaut, was logischerweise eine Veränderung der ehemaligen Flusslandschaft mit sich brachte. Dennoch, ist heute der Landschaft nicht anzusehen, dass es sich um eine künstliche handelt. Der aufgestaute Altarm oberhalb des Rheins auf der Seite der Gemeinde Wyhlen ist ein Naturschutzgebiet. Über die das Wehr ist Tagsüber der Grenzübertritt als Fussgänger oder Velofahrer möglich, zusammen mit der Fähre bei Kaisaugst ist eine Rundwanderung möglich, und auch ausgeschildert. Entlang dieses Weges sind viele Hinweistafeln aufgestellt welche über die Natur, das Schutzgebiet, die Geschichte des Kraftwerks und des Rheins, sowie über die Kraftwerke selber Auskunft geben.