Steffisburg
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Bern |
Bezirk: | Thun |
BFS-Nr.: | 0939Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 3612 , 3613 |
Koordinaten: | 614868 / 181370 Koordinaten: 46° 47' 0" N, 7° 38' 0" O46° 47' 0" N, 7° 38' 0" O |
Höhe: | 585 m ü. M. |
Fläche: | 13.5 km² |
Einwohner: | 15'336 (1. Nov 2006) |
Website: | www.steffisburg.ch |
Karte | |
Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma
Steffisburg ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thun des Kantons Bern in der Schweiz. Der Name Steffisburg bildet sich aus dem Heiligennamen Stephan und dem althochdeutschen Gattungswort Burg. Obwohl der Ort in den letzten Jahrzehnten auf städtische Grösse mit 15'000 Einwohnern angewachsen ist, bezeichnet sich Steffisburg immer noch als "Dorf".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Steffisburg liegt in einer voralpinen Hügellandschaft an der Zulg, am Rand des Berner Oberlandes. Steffisburg ist ein Vorort nördlich von Thun. Die Nachbargemeinden Steffisburgs sind Thun, Schwendibach, Homberg, Fahrni, Unterlangenegg, Uetendorf und Heimberg. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von 585 m.ü.M., der höchste Punkt auf 890 m.ü.M.
[Bearbeiten] Der Wappen und die Burg von Steffisburg
In Steffisburg finden sich heute keine Spuren von einer früheren Burg. Hier die Deutung des Wappens von Steffisburg:
Steffisburg ist eine Bildung aus dem Heiligennamen Stephan und dem Althochdeutschen Gattungswort Burg. Der heilige Stephan ist der erste christliche Märtyrer, der kurz nach der Kreuzigung Christi vor Jerusalem gesteinigt wurde; er war der Schutzheilige der Pfarrkirche von Steffisburg.
Von einer früheren Burg finden sich in Steffisburg heute keine Spuren mehr. Es wird vermutet, dass die kleine Nagelfluhrippe über dem Oberdorf, auf der die heutige Kirche steht, vormals Burghügel gewesen sein dürfte. Der Heiligenname wäre dann beim Bau der Kirche der ursprünglichen Bezeichnung Burg vorausgestellt worden. Durch die uns verfügbaren Dokumente wird dies allerdings nicht belegt. Auszugehen ist von einer alt- oder mittelhochdeutschen Grundform mit genitivisch vorgestelltem Heiligennamen *Stefansburg, *Stefansburc „Burg des Heiligen Stephan“.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Urgeschichte
Sie liegt im Dunkeln, weil nur sehr wenig Funde auf eine frühe Besiedlung hinweisen.
[Bearbeiten] Gallisch-römische Zeit
Helvetischen Ursprungs ist wohl der Flussname Zulg, vom gallischen tulla = Graben. Golaten, der Name einer kleinen Schlucht des Bösbaches, gibt deutlich das galloromanische golatta = kleines Tobel wieder. Auf Reste eines römischen Gutshofes stiess man beim Bau der Verbandsmolkerei im Schwäbis.
[Bearbeiten] Völkerwanderungszeit
Unzweifelhafte Zeugen einer Besiedlung im Frühmittelalter sind mehrere Bodenfunde und die alemannischen Flurnamen Ortbühl, Tüchtiwil, Hardegg, Hartlisberg, Siglisberg u.a.
[Bearbeiten] Spätes Mittelalter und Neuzeit
1133 - Zum erstenmal erscheint der Ortsname Stevansburc in einer Urkunde. Bis 1218 verwaltet Berchtold V. von Zähringen, der Gründer Berns, unsere Gegend. Seine Erben sind die Kyburger.
Aus dem 12. Jahrhundert stammt der romanische Turm der Dorfkirche als heute ältestes Baudenkmal unserer Gemeinde.
1385 - Das „Freie Gericht an der Louwinen“ mit den heutigen Gemeinden Steffisburg, Heimberg, Brenzikofen, Herbligen, Fahrni, Unter- und Oberlangenegg, Eriz, Horrenbach-Buchen, Homberg, Teuffenthal, Schwendibach, Goldiwil, Heiligenschwendi und Sigriswil kommt an Bern.
1405 - Das „Frygricht Landrächt“ hält schriftlich altüberlieferte Freiheiten und Rechte fest und regelt die Verwaltung des Freigerichts. 1471 und 1535 Erneuerung des Landbriefes.
1449 - Die zwei grossen Grundherren von Steffisburg, das Kloster Interlaken und der Ritter Heinrich Matter, übertragen der Dorfgemeinde die Rechte, über die Allmend und den Wald zu wachen (Heinrich Matter gehören u.a. das Höchhus, einige Mühlen, viele grosse Höfe, Rebberge und mehrere Häuser im Dorf).
1471 - Trennung der Freigerichte Steffisburg und Sigriswil.
1539 - Die Steffisburger, vorab Statthalter Peter Surer, kaufen die Matterschen Güter mit den Herrschaftsrechten. In Surers Amtszeit fällt der Bau des „Landhauses“ als Gerichtshaus der Landschaft Steffisburg (heute Gasthof „Landhaus“).
1653 - Die gereizte Stimmung der Steffisburger gegen die überhebliche Obrigkeit zeigt sich im Bauernkrieg, in welchem Hauptmann und Statthalter Hans Berger eine bedeutende Rolle spielt. Der Hinrichtung entzieht er sich durch Flucht ins Ausland.
1798 - Statthalter Kaspar Schweizer wehrt sich entschieden gegen die übertriebenen Forderungen der einmarschierten Franzosen. Er wird während der Helvetik für kurze Zeit erster Distriktsleiter unserer Landschaft.
1825 - Die Dorfversammlung beschliesst Trennung der Burger- und Einwohnergemeinde. Der Einwohnergemeinde werden das Waisen-, Armen-, Strassen-, Schwellen- und Polizeiwesen übertragen.
1831 - Nach dem Inkrafttreten der neuen Verfassung wird das „Frygricht Landrächt“ endgültig durch kantonale Gesetze abgelöst.
1861 - Abschluss des sogenannten Ausscheidungsvertrages zwischen der Einwohnergemeinde und der Burgergemeinde.
1947 - Durch eine neue Gemeindeorganisation treten an Stelle der Gemeindeversammlung die Urnenabstimmung und der Grosse Gemeinderat mit dem nun hauptamtlich Gemeindepräsidenten an der Spitze.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In der Gemeinde gibt es rund 4’000 Arbeitsplätze. Grösste Arbeitgeber in der Gemeinde sind die Firmen Fritz Studer AG (600 Angestellte) und Meyer Burger (220 Angestellte). Die Fritz Studer AG ist führender Hersteller von Präzisions-Rundschleifmaschinen. Meyer Burger stellt Maschinen (Sägen) für das Bearbeiten von harten und spröden Materialien her.
[Bearbeiten] Bilder
[Bearbeiten] Weblinks
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