Steigbügel (Reiten)
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Ein Steigbügel ist die Fußstütze für einen Reiter, die in Höhe der Füße seitlich vom Reittier (z.B. einem Pferd) herabhängt. Steigbügel in Form von ledernen Schlaufen für die Füße wurden etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Skythen erstmals benutzt und erst sehr viel später von anderen europäischen Völkern. Die Benutzung von Steigbügel-Konstruktionen war einer der entscheidenden Vorteile, auf den die späteren eurasischen Reiternomaden wie etwa die Hunnen oder die Mongolen ihre Überlegenheit zu Pferde gründen konnten.
Die meisten Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass die Awaren den metallenen Steigbügel erfanden und ihn als erste nach Europa brachten. Die einzigen Spuren, welche die Awaren, nach ihrer Vernichtung im Jahre 796 durch Karl den Großen, hinterließen, waren eben jene Steigbügel. Die Perser, die Byzantiner aber auch viele germanische Stämme und die Normannen erkannten den Wert der Steigbügel und nutzten sie fortan.
Belisar, ein großer Feldherr der Byzantiner, übernahm die besten Kriegsmethoden der so erfolgreichen Nomadenstämme. Die byzantinischen Kavalleristen benutzten stabile Sättel mit Steigbügeln, Rüstungen, die ihre Bewegungsfreiheit nicht einschränkten und eine Vielzahl an Waffen. Ihre Ausrüstung und ihr Geschick beim Reiten machte sie überaus erfolgreich.
- "Sie waren sowohl schwere Lanzenreiter, die Überraschungsangriffe ritten, als auch leichte Bogenschützen, die ihre Bogen im vollen Galopp spannten und abschossen, wobei sie keine Hand frei hatten" Edwards (1987 S. 96).
[Bearbeiten] Weblinks
- Prof. Albert E. Dien: The Stirrup and its Effect on Chinese History (USA 1986, aus "Ars Orientalia 16")