Stellbergsee
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Stellbergsee | |
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Daten | |
Lage | Söhre, Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis, Hessen |
Fläche | 0,014 km² |
maximale Tiefe | ca. 30 m |
Höhe über NN | 356 m (max. Wasserspiegel) |
Größere Städte in der Nähe | Kassel |
Der Stellbergsee ist ein 1,4 ha großer Tagebausee in der nordhessischen Landschaft Söhre, also ein künstliches Gewässer, das durch den Bergbau geschaffen wurde. Als Ersatz für den auslaufenden Tiefbau am Stellberg war ab 1962 auf dem ehemaligen Abbaugebiet eines Stollens aus dem Jahre 1830 an der Landstraße Wattenbach–Wollrode der Tagebau eingerichtet worden. Der erste Abraum von 110.000 Kubikmetern kam an die Außenkippe - und danach in die ausgekohlten Teile des Tagebaues.
Die erste Kohle wurde am 6. März 1964 gefördert und in die Kraftwerke Kassel und Borken transportiert. Als am 30. November 1967 der Tagebau eingestellt wurde, waren am Stellberg 223.000 t Kohle erbracht.
Schon ein halbes Jahr später erlaubte das Bergamt dem Betreiber u. a., das zufließende Oberflächenwasser einschließlich einer Quellschüttung zu einem Teich anzusammeln. Als die Grundstücke dem Land Hessen verkauft wurden, ging das Recht an das Land über, das seinerzeit vom Hessischen Forstamt Kaufungen vertreten wurde. Gegenwärtig gehört die Fläche zum Forstamt Melsungen. Zweidrittel der Seefläche (östlicher Teil) gehört zur Gemeinde Söhrewald im Landkreis Kassel, das andere Drittel zu Guxhagen im Schwalm-Eder-Kreis.
Nahe des Sees befindet sich ein mehr als 80 Pkw fassender Parkplatz, bei dem eine SOS-Notrufsäule steht (N 51° 12.741' E 009° 32.997'). Die Wasserqualität gilt als befriedigend. Große Liegewiesen umsäumen den Stellbergsee. Die große Grillhütte, die auf dem Grundstück des früheren Gasthauses Stellberg in der Gemarkung Wollrode stand, ist wieder beseitigt worden. Sanitäre Anlagen und Badeaufsicht sind nicht vorhanden. Für den Unterhaltung des umliegenden Geländes ist der Zweckverband Naturpark Meißner-Kaufunger Wald mit Sitz in Witzenhausen zuständig. Nach Plänen der damaligen Bundesbahn wurden die einst unansehnlichen Abraumhalden mit rekultivierungsfähigem Boden aus der Neubaustrecke Hannover–Würzburg modelliert. Allerdings mit sehr viel mehr Boden als planfestgestellt, weswegen auf dem unsicheren Grund die Masse ins Rutschen geriet und etwa ein Drittel des Sees füllte.[1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Th. Hans-Dieter Scholz: Hier dreht sich alles ums Wasser – Der Stellbergsee, in: Söhrewald 1984, S. 307–311; Söhrewald von A-Z, Band 3, Söhrewald 1995, S. 39-45; und Dorf in der Söhre - Gaststätte Stellberg", Söhrewald 2003, S. 113-114
Koordinaten: 51° 12′ 48″ N, 09° 33′ 08″ O