Still Cruisin'
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Still Cruisin ist ein Album der US-Band "The Beach Boys". Es wurde 1989 unter dem Plattenlabel Capitol Records veröffentlicht. Das Album wurde von Terry Melcher produziert.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach ihrem letzten Album "The Beach Boys" aus dem Jahre 1985 ging die Band, die zu dem Zeitpunkt aus Mike Love, Alan Jardine, Carl Wilson und Bruce Johnston bestand, auf eine große Welttournee und spielten etwa 150 Konzerte pro Jahr. Nach Dennis Wilsons Tod wurde kein neuer Schlagzeuger aufgenommen. Dafür wurde die Beach Boys Band, jene Band welche die Beach Boys auf Tournee unterstütze, erheblich aufgestockt. Sie bestand aus Ed Carter (Bass/Vocals), Mike Kowalski (Drums), Billy Hinsche (Piano/Vocals), Michael Meros (Keyboard/Organ), Jeffrey Foskett (Guitar/Vocals) und Matt Jardine (Percussion, Vocals) (Sohn von Alan Jardine) – oft füllte auch John Stamos (Percussion, Vocals) das Line-up auf (Stamos war Schauspieler, Serienstar der Seifenoper Full House und ein langjähriger Beach Boys Fan).
Nach den schleppenden Verkäufen der letzten Jahre hatte die Band ihren Plattenvertrag verloren. Capitol Records brachte 1986 einige Compilations heraus, darunter auch Made in the USA. Dieses Album enthielt neben den Hits zwei neue Songs die als Singels ausgekoppelt wurden. "Rock'n'Roll to be Rescue" (Mike Love/Terry Melcher) erreichte in den US-Billboard-Charts Platz #68. Die zweite Single dieses Jahres, eine Cover Version von California Dreamin, dem Song der Mamas and Papas, kam auf Platz #57. 1985 hatte David Lee Roth den Beach Boys Song "California Girls" für sein erstes Solo-Album gecovert und schaffte damit Platz #2. Die Beach Boys waren als Background-Chor zu hören.
1987 schlossen sie sich mit den Fat Boys zusammen. Die Fat Boys waren Rapper, die in den 1980er Jahre mehrere Filme drehten. Auch sie waren Beach Boys Fans. Gemeinsam spielten sie eine Cover Version von "Wipe Out" (The Surfaris), wobei die Fat Boys die Strophen rappten, die Beach Boys sangen den Refrain. Der Song wurde auf beiden Seiten des Atlantiks ein riesiger Hit (US #12, UK #2). Es wird allerdings gemunkelt, dass Brian Wilson der einzige Beach Boy war, der auf diesem Stück vertreten ist. Produziert wurde "Wipe out" von Albert Cabrera, Tony Moran und Gary Usher (uncredit), der in den frühen Beach Boys Jahren vermehrt als Co-Autor bei einigen Songs aufgetreten war. Es ist auch anzunehmen, dass Gary Usher den Text oder zumindest Teile des Textes zu "Wipe out" geschrieben hatte, sein Beitrag wurde allerdings in den Credits nicht erwähnt!
[Bearbeiten] Das Album
1988 waren die Beach Boys nur noch zu viert. Brian Wilson hatte seinen Ausstieg aus der Band bekannt gegeben und machte sich, gemeinsam mit Gary Usher, an die Arbeit, sein erstes Solo-Album aufzunehmen. Die übrigen Beach Boys taten das selbe, wie in den übrigen Jahren zuvor - sie gingen auf Tournee.
1988 sollten sie einen Song zum Soundtrack des Films "Cocktail" beisteuern. Der Song hieß Kokomo. John Phillips hatte gemeinsam mit Scott McKenzie Teile davon in den frühen 1960er Jahren auf Kuba geschrieben, aber nie fertiggestellt. Mike Love und Terry Melcher schafften es, die vorhandenen Fragmente fertig zu stellen. Melcher erklärte, dass er von Phillips nur die Strophen übernommen habe und selber Refrain und Bridge beigesteuert hatte. Love schrieb den Text um, von der eher depressiven Urfassung in einen positiven Karibik-Song. Der Beitrag von McKenzie an diesem Song bleibt ungeklärt, Melcher ging davon aus, dass McKenzie gar nichts beigesteuert hatte. Völlig unerwartet wurde "Kokomo" ein Nr.-1-Hit in den USA und Australien. Auch in vielen anderen Ländern war dieser Titel in den oberen Chartpositionen zu finden (etwa in Deutschland auf Rang 7).
Nach diesem großartigen Erfolg wurden die Beach Boys von ihrer alten Plattenfirma Capitol Records mit einem Vertrag für ein gesamtes Album ausgestattet. Wäre es nach der Plattenfirma gegangen, hätte das Album neben Kokomo und Wipe out noch 3 neue Songs beinhalten sollen, zur Auffüllung des Albums wollte die Plattenfirma 5 Hits aus den 60er Jahren beisteuern. Die Beach Boys verhandelten mit Capitol, sie wollten ein Album das nur aus neuen Songs bestand. Schließlich fand man einen Kompromiss. Die Beach Boys durften fünf neue Songs auf dem Album veröffentlichen. Love und Melcher schrieben mit Koautoren 3 neue Titel. Alan Jardine steuerte den Song "Island Girl" bei, den er auch produzierte. Dazu kamen die bereits veröffentlichten Songs "Wipe out" und "Kokomo". Als siebenter Song steuerte Brian Wilson "In my car" bei. Dieser Titel war ein Outtake seines Soloalbums. Brian hatte den Song schon fertig eingespielt, er wurde für die Beach Boys Veröffentlichung allerdings noch einmal überarbeitet, sodass auch Carl Wilson einige Stellen besang. Neben diesen sieben Stücken wurden von Capitol drei Songs aus den 60ern dem Album beigeschlossen, was weiterhin auf heftige Proteste der Beach Boys mit sich brachte! Sowohl die Beach Boys als auch die Fans trauerten dem Potenzial des Albums nach da die Songs der 60er Jahre, welche die Fans ohnehin in ihrer Plattensammlung hatten, nicht zum übrigen Material passten!
Vor allem auffallend an diesem Album war, dass Beach Boys Fans den Titel "Somewhere near Japan" als "letzten guten Beach Boys Song" loben, die Single allerdings floppte. Zudem weigerte sich Alan Jardine diesen Titel Live aufzuführen, da er in diesem Stück eine Anspielung auf Drogen vermutete.
Das Album erreichte in den US-Billboard-Charts Platz #46
[Bearbeiten] Die Songs
- "Still Cruisin'" (Mike Love/Terry Melcher) (US-Charts #93)
- "Somewhere Near Japan" (Bruce Johnston/Mike Love/Terry Melcher/John Phillips)
- "Island Girl" (Al Jardine)
- "In My Car" (Brian Wilson/Alexandra Morgan/Eugene Landy)
- "Kokomo" (Mike Love/Scott McKenzie/Terry Melcher/John Phillips) (US-Charts #1, UK #25)
- "Wipe out*" (Bob Berryhill/Pat Connolly/Jim Fuller/Ron Wilson) (US-Charts #12, UK #2)
- "Make It Big" (Mike Love/Bill House/Terry Melcher)
- "I Get Around" (Brian Wilson/Mike Love)
- "Wouldn't It Be Nice" (Brian Wilson/Tony Asher)
- "California Girls" (Brian Wilson/Mike Love)
- -Es ist anzunehmen, dass Gary Usher den Text zu "Wipe out" schrieb und er dafür keinen Credit erhielt. Der Song war ursprünglich ein Instrumentaltrack.