Strafecke
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Eine Besonderheit im Hockeysport ist die sogenannte Strafecke oder "kurze Ecke". Sowohl im Feld- als auch im Hallenhockey erfolgt bei einem Regelverstoß der verteidigenden Mannschaft im Schusskreis oder auch bei groben Regelverstößen außerhalb des Schusskreises, eine Strafecke. Siebenmeter werden hingegen nur bei Regelverstößen verhängt, die ein Tor oder zumindest eine nahezu hundertprozentige Torchance verhindert haben. Strafecken sind für gewöhnlich sehr gute Tormöglichkeiten und als noch gefährlicher einzuordnen als direkte Freistöße beim Fußball, nicht selten fällt in einem Spiel die Hälfte aller Tore im Anschluss an eine kurze Ecke. Daher werden Situationen aus denen eine Ecke entstehen könnte in besonderem Maße von den Angreifern gesucht, indem zum Beispiel gezielt versucht wird dem Gegner den Ball im Kreis an den Fuß zu spielen.
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[Bearbeiten] Ablauf
Bei einer Strafecke begeben sich in der Halle fünf, beim Feldhockey vier Spieler der verteidigenden Mannschaft auf Höhe der Torauslinie neben oder in das Tor. Sie müssen jedoch nur mit den Füßen hinter der Linie sein, genau wie der Torwart. Die restlichen Verteidiger müssen zurück hinter die Mittellinie. Ein Spieler der angreifenden Mannschaft (Reingeber) befindet sich mit dem Ball auf der Höhe der Torauslinie, eine beliebige Anzahl an weiteren Angreifern hält sich außerhalb des Schusskreises auf. Nachdem der Schiedsrichter die Ecke freigegeben hat erfolgt durch den Reingeber ein Anspiel auf einen der Angreifer, erst wenn dieses Abspiel erfolgt ist dürfen die Abwehrspieler den Schusskreis betreten. Der Angreifer muss den Ball außerhalb des Schusskreises annehmen oder nach der Annahme den Schusskreis zumindest kurz verlassen, ist dies geschehen stehen ihm mehrere Optionen offen.
[Bearbeiten] Rollen der Spieler und Varianten
[Bearbeiten] Angreifer
Die Angreifender Mannschaft benötigt immer einen Reingeber. Die Zahl der weiteren Angreifer ist nicht festgelegt, theoretisch kann bei Rückstand die komplette Mannschaft mit aufrücken. Der Reingeber spielt den Ball zu einem seiner Mitspieler und bereits hier gibt es schon eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sich auch daraus ergeben dass es Ecken von rechts wie von links gibt. Das Anspiel kann entweder kurz auf einen nahe am äußeren Kreisrand stehenden Mitspieler sein (faule Ecke) oder, die am häufigsten praktizierte Variante, an den mittleren Schusskreisrand. Hier kann ein Spieler den Ball annehmen und diesen dann direkt weiterspielt oder schießen. Es gibt aber auch die Möglichkeit einen Spieler speziell als Stopper abzustellen, dessen einzige Aufgabe es ist den Ball zu stoppen. Die Weiterverwertung des Balles erfolgt dann durch einen anderen Spieler. Dies ist eine der geläufigsten Methoden.
Insgesamt gibt es über 50 verschiedene Eckenvarianten. Der Ball kann direkt geschossen, auf einen Nebenmann abgelegt werden, zurück zum Reingeber gespielt oder in den Kreis gespielt werden, wo ein weiterer Mitspieler einen Stecher versucht. Wichtig hierbei sind vor allem Geschwindigkeit und Präzision, um der Verteidigung möglichst keine Abwehrchance zu lassen.
[Bearbeiten] Verteidiger
Im Gegensatz zu den Angriffsmöglichkeiten werden nur wenige verschiedene Verteidigungsvarianten praktiziert. Üblicherweise bleiben dabei zwei Spieler im Tor, einer als Kopfsicherung für hohe Bälle, der andere als Fußsicherung für Flachschüsse. Der Torwart geht meist einige Schritte aus dem Tor und bleibt dann stehen beziehungsweise entscheidet je nach Angriffsvariante. Ein weiterer Spieler stürmt meistens heraus und auf den potenziellen Schützen zu, um dessen Schuss mit dem Schläger zu blocken. Die Rollen des vierten Verteidigers variieren oft, generell versucht er meistens ein Abspiel zu verhindern, entweder auf einen Nebenmann des Schützen oder zurück auf den Reingeber.
In der Halle steht noch ein fünfter Verteidiger zur Verfügung, dieser dient oft als Konterstürmer und läuft direkt nach Ausführung der Ecke nach vorne. Er wird aber auch nicht selten als weiterer Verteidiger eingesetzt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei solch einer Strafecke ein Tor fällt, ist hoch, obwohl die Spieler der anderen Mannschaft versuchen, den Eckball abzuwehren. Zur Abwehr einer Strafecke werden seit kurzem von den Verteidigern (vor allem Kopf- und Fußsicherung) immer häufiger Gesichtsmasken getragen.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Feldhockey
- Hallenhockey
- Eckstoß (beim Fußball)
