Streetworker
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Der Begriff Streetworker ist eine spezielle Berufsbezeichnung für Sozialarbeiter, deren Aufgabe es ist, sozial Benachteiligten sowie Personen in besonderen Notlagen und schwierigen Lebensverhältnissen vor Ort zu helfen und in Krisensituationen zu intervenieren.
Grundsätzlich ist für den Zugang zur Tätigkeit als Streetworker der Abschluss eines Hochschulstudiums in den Fächern Sozialarbeit oder Sozialpädagogik erforderlich. Aber auch Psychologen, Pädagogen sowie Sozialwissenschaftler, die eine entsprechende Berufserfahrung mitbringen, können als Streetworker arbeiten.
Bemerkenswert sind die vielen Interessengruppen, zum Beispiel ehemaliger Alkohol oder Drogenpatienten, welche ohne höhere Fachausbildung, jedoch aufgrund eigener Lebenserfahrungen beachtliche Dienste leisten und mit bemerkenswerten Erfolgen in diesen Bereichen aufwarten können.
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[Bearbeiten] Was ist Streetwork?
Streetwork ist eine spezifische Form aufsuchender psychosozialer und gesundheitsbezogener Dienstleistung, wobei das Arbeitsfeld der StreetworkerInnen im alltäglichen Lebensmilieu der jeweiligen Zielgruppe zu finden ist. Jedoch ist dabei nicht nur der Arbeitsplatz Straße gemeint, sondern alle öffentlichen, halböffentlichen und privaten Lebensfelder. Ein einheitliches Berufsbild ist jedoch bisher noch nicht entstanden, dies zeigen auch die verschiedenen Begriffe wie aufsuchende Hilfen, mobile Beratung/Hilfe oder Outreach Work, die gleichberechtigt mehr oder weniger dasselbe Arbeitsfeld beschreiben. Der Grund dafür liegt auch in dem großen Spektrum der Tätigkeit von Streetworkern, das von Präventivmaßnahmen jeglicher Art bis hin zu Therapieansätzen gehen kann.
[Bearbeiten] Zielgruppen
Streetworker kümmern sich um Obdachlose, Nichtsesshafte, Prostituierte, Drogengefährdete und Drogenabhängige, Mitglieder jugendlicher Banden oder ehemalige Strafgefangene. Für die Arbeit mit den sozial benachteiligten Personengruppen gibt es neben der Straße auch spezielle Anlaufstellen wie Notwohnungen oder inoffizielle Treffs. Aufgabe der Streetworker ist es auch, Sozialstrategien zu planen und zu organisieren, um den betroffenen Menschen die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Wiedereingliederung an die Hand zu geben.
Dazu gehören Menschen deren zentraler Sozialisationsort der Lebensraum Straße darstellt, daher kann man auch sagen, dass eine mehr oder weniger stark ausgeprägte subkulturelle Orientierung besteht. Ebenso sind die Zielgruppen oft von sozialer Benachteiligung, Marginalisierung, Diskriminierung, Kriminalisierung oder Ähnlichem betroffen:
- junge Arbeitslose und Ausbildungslose
- TrebegängerInnen und Wohnungslosen
- Jugendliche und Heranwachsende aus Jugendszenen (Punks, Skins etc.)
- andere "Auffällige" im öffentlichen Raum (Bahnhöfe, Einkaufsviertel oder zentrale Plätze ...)
[Bearbeiten] Gesundheitsförderung als ein wichtiger Handlungsschwerpunkt
- Drogenmilieu: Längerfristige Begleitung mit oder ohne Konsumreduktionsperspektive (Spritzenausgabe, Safer-Use)
- Prostituierte: Psychosoziale und/oder präventive Beratung
- Aids-Prävention: Aufklärungsarbeit mittels: peer–involvement, peer-education, Präventionsmedien
- Partymilieu: Aufklärende und präventive Beratung hinsichtlich Drogen
- Wohnungslosenszene: Medizinische Basisversorgung und Prophylaxe
[Bearbeiten] Andere Handlungsschwerpunkte
- Zielgruppenkontakt herstellen in den jeweiligen Lebensmilieus
- gemeinsame Planung und Durchführung von Projekten und sportlich/kulturellen Maßnahmen im Rahmen der Gruppenarbeit
- Institutionelles Kontaktnetz aufbauen: Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern und Einrichtungen (soziale Dienste, Beratungsstellen, Therapiezentren, Behörden,…)
- psychosoziale Unterstützung/Beratung in schwierigen Lebenslagen (oder einfach mal zuhören)
- Förderung von persönlichen Ressourcen und Steigerung der Sozialkompetenz im Einzelfall
- Interessenvertretung für unterprivilegierte Gruppen oder Einzelne
- Fachliche Innovation, d.h. Offenheit und Flexibilität der Streetworker für neue Konzepte, Ideen oder Projekte.
[Bearbeiten] Bezug zur Pädagogik
Mit der Streetwork entsteht zunehmend ein neues Arbeitsfeld für die Pädagogik, das auch theoretisch erfasst werden muss. Hierbei ist es wichtig sich über Begrifflichkeiten zu einigen, um ein einheitliche Bild in der Öffentlichkeit repräsentieren zu können, Welches in zweifacher Hinsicht wichtig ist, einerseits auf gewisse Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen und andererseits die nötigen finanzielle Mittel zu bekommen.
[Bearbeiten] Beispiele im Web
www.gangway.de - Verein für Straßensozialarbeit in Berlin
www.streetwork.ch - Eine nonprofit Interessengemeinschaft, welche Stretwork-Arbeit leistet
www.mobilejugendarbeit.at - Back on Stage - Mobile Jugendarbeit Wien
www.drogensumpf.ch - Eine nonprofit Gassenarbeit im Internet
www.streetwork-bayern.de - Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork|Mobile Jugendarbeit in Bayern e.V.
www.steetwork.at - Streetwork/Mobile Jugendarbeit im ländlichen Raum in Oberösterreich