Supersportwagen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Supersportwagen werden Sportwagen bezeichnet, die Fahrleistungen bieten, welche sich von denen normaler, hochkarätiger Sportwagen klar abheben. Supersportwagen werden in der Regel nur in Kleinstserien hergestellt, sind meist extrem teuer und werden oft nicht oder nur selten gefahren, sondern von Sammlern in Garagen untergestellt und dienen als sichere Geldanlage, da die Produktion dieser Fahrzeuge vielfach streng limitiert ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Super oder Sport
Den ursprünglichen Zweck des Sportwagens, ein Fahrzeug anzubieten, das vom Besitzer auch sportlich eingesetzt werden kann, d.h. von Slalomveranstaltungen, „Touristenfahrten“ auf Rennstrecken wie Hockenheimring und Nürburgring bis hin zu professionellen Renneinsätzen, berücksichtigen nur noch wenige Modelle bzw. Hersteller. Oft sind es nicht die Topmodelle, die zu groß, zu stark, zu teuer und insbesondere viel zu schwer (mehrere 100 Kilo Übergewicht) geworden sind, sondern die kleineren Modelle, die für Amateurrennfahrer oder Profirennsport geeignet sind, wie Porsche 911 GT3, Ferrari F430 oder Aston Martin V8 Vantage. Die meisten Supersportwagen bedienen dagegen andere Anforderungen, wobei Design, Image und technische Besonderheiten usw. oft den höchsten Rang einnehmen. Die Forderung nach Exklusivität erklärt die Vielfalt der Hersteller.
In einigen Fällen wie zum Beispiel dem Ferrari FXX werden die Fahrzeuge nur an ausgewählte Personen, meist langjährige Kunden des Unternehmens verkauft. Um Spekulationen vorzubeugen werden dort Klauseln, die einen Weiterverkauf regeln, in den Kaufvertrag eingebaut, oder gleich auf aufwendige Straßenzulassungen verzichtet und stattdessen eine exklusive Veranstaltungsserie „mitgeliefert“.
Einige Supersportwagen basieren auf erfolgreichen Rennwagen (z.B. Mercedes-Benz CLK GTR, der nur aus Reglementszwang in mind. 25 Exemplaren gebaut wurde), wurden ursprünglich als Homologationsmodelle konstruiert (Porsche 959, Porsche 911 GT1, Maserati MC12) oder auch mit Hinblick auf spätere Renneinsätze konzipiert, aber nicht kompromisslos für Rennerfolge optimiert, sondern für den Straßeneinsatz (McLaren F1). Andere Fahrzeuge wie Saleen S7 und Mosler MT900 sind Produkte von Spezialherstellern, die sowohl Rennen fahren wollen als auch Straßenwagen verkaufen wollen und müssen, sei es aus finanziellen oder Regelementgründen.
Heutige Supersportwagen haben oft über 450 kW Motorleistung und erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 400 km/h oder sogar darüber. Eine genaue Definition zur Abgrenzung von „gewöhnlichen“ Sportwagen bezüglich der Motor- und Fahrleistung gibt es jedoch nicht.
Supersportwagen traditioneller Bauart tendieren aerodynamisch dazu, Auftrieb zu erzeugen, da sich ihr Profil grundsätzlich dem einer Tragfläche nähert (unten Flach, oben gewölbt). Diesen Auftrieb müssen sie durch Spoiler wieder eliminieren, was aber den Luftwiderstand stark erhöht. Dadurch weisen diese Fahrzeuge teilweise enorm hohe Treibstoffverbräuche und CO2-Emissionen auf. Ein Bugatti Veyron verbraucht z.B. bei Höchstgeschwindigkeit bis zu 100 Litern pro 100 km.
[Bearbeiten] heutige Supersportwagen
Beispiele heutiger bekannter Supersportwagen:
- der Ascari kz 1
- der Bugatti Veyron 16.4
- der Caparo T1
- der Ferrari Enzo
- der Gumpert Apollo
- der Koenigsegg CC8S, CCR und CCX (CCX erst Prototyp)
- der Lotec Sirius
- der Maserati MC12 (auch FIA GT Rennwagen)
- der McLaren F1
- der Mercedes-Benz SLR McLaren
- der Pagani Zonda
- der Porsche Carrera GT (Produktionsende: Anfang Mai 2006)
- der Saleen S7 (auch ALMS und FIA GT Rennwagen)
- der SSC Aero (und Ultimate Aero)
[Bearbeiten] nicht mehr gebaute Supersportwagen
[Bearbeiten] Achtziger Jahre
In den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde durch die FIA Gruppe B-Regeln, die eine Mindestanzahl von 200 Exemplaren forderten, die Klasse der Supersportwagen geboren. Bekannteste Vertreter, neben zahlreichen Rallye-Fahrzeugen, waren:
- der Ferrari 288 GTO
- der Ferrari F40
- der Porsche 959
[Bearbeiten] Neunziger Jahre
In den Neunzigern sprangen immer mehr Hersteller, auch und gerade Kleinstserienhersteller, auf den Zug auf und bescherten der noch jungen Fahrzeugklasse eine wahre Modellflut, z. B.:
- der Bugatti EB110
- der Cizeta Moroder
- der Dauer 962 LM (auch Le Mans Gesamtsieger )
- der Ferrari F50
- der Isdera Commendatore 112i
- der Jaguar XJ220
- der Jaguar XJR-15
- der McLaren F1 (auch Le Mans Gesamtsieger und FIA GT Rennwagen)
- der Mercedes-Benz CLK GTR (FIA GT Weltmeister)
- der Monteverdi Hai 650 F1
- der Porsche 911 GT1 (auch Le Mans Gesamtsieger, ALMS und FIA GT Rennwagen)
- der Vector W8 Twinturbo
[Bearbeiten] weitere Begriffsverwendung
Oft werden auch hochwertige Sportwagen, welche die oben genannten Kriterien nicht erfüllen, aber in die englischsprachige Kategorie Supercars fallen, als Supersportwagen bezeichnet.
Diese bieten hohe Fahrleistungen, sind ebenfalls sehr teuer, werden jedoch in nicht limitierter Serie hergestellt und unterliegen aus diesem Grunde einem Wertverlust. Sie unterliegen keiner Einschränkung im Verkauf und Weiterverkauf und sind daher nur bedingt mit eigentlichen Supersportwagen vergleichbar.
[Bearbeiten] Supersportwagen nach der Definition „Supercars“
- der Aston Martin V12 Vanquish
- der Dodge Viper SRT-10 (auch Le Mans Klassensieger, ALMS und FIA GT Rennwagen)
- der Ferrari 599 GTB Fiorano
- der Ford GT
- der Lamborghini Murciélago (auch FIA GT Rennwagen)
- der Porsche 911 GT2 (996 GT2 war reglementsbedingt nur bei VLN-Rennen erlaubt und ist dort siegreich gewesen, 993 GT2 fuhr auch in Le Mans und FIA GT)