Synagoge (Köln)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Synagoge in Köln, Roonstraße

Die Kölner Synagoge befindet sich im Stadtteil Neustadt-Süd an der Roonstraße gegenüber dem Rathenauplatz. Sie ist das alleinige Zentrum des religiösen und kulturellen jüdischen Lebens in Köln. Internationale Beachtung fand die Synagoge beim Besuch des Papstes Benedikt XVI. während des Weltjugendtages im August 2005. Er besuchte als erstes katholisches Oberhaupt ein jüdisches Gotteshaus in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichtlicher Hintergrund
2 Die Synagoge heute
- 2.1 Orthodoxe Gemeinde
- 2.2 Jüdische Liberale Gemeinde Köln
3 Literatur zur Baugeschichte
4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichtlicher Hintergrund

Nachdem die im maurischen Stil erbaute alte Synagoge in der Glockengasse (Entstehung 1861) keinen ausreichenden Platz mehr bot, wurde an der Roonstraße 1893-99 von den Kölner Architekten Emil Schreiterer und Bernhard Below ein Neubau in neuromanischer Form errichtet. Der Grundstein wurde am 23. Oktober 1895 gelegt, Einweihung war am 22. März 1899. Am 9. November 1938 wurden in der sogenannten Reichspogromnacht alle sieben bestehenden Synagogen in Köln von den Nationalsozialisten zerstört. Nach dem Krieg setzte sich Konrad Adenauer dafür ein, dass die Synagoge wieder aufgebaut wurde. Wiedereröffnet wurde die im Inneren umgestaltete Synagoge nach zweijähriger Bauzeit unter der Leitung des Architekten Helmut Goldschmidt am 20. September 1959.

[Bearbeiten] Die Synagoge heute

Synagoge, Hauptfassade

Die Synagoge dient als Versammlungs- und Gotteshaus. Das Gebäude verfügt über ein Restaurant, eine Bibliothek, ein Museum, ein Jugendzentrum und einen Festsaal. Weitere soziale Einrichtungen wurden in das große jüdische Wohlfahrtszentrum mit Alten- und Pflegeheim, dem ehemaligen Gebäude des "Israelitischen Asyls für Kranke und Altersschwache", in der Ottostraße/Nußbaumerstraße im Stadtteil Neuehrenfeld ausgelagert. Wertvolle Thorarollen des 17. Jahrhunderts und siebenarmige Leuchter sind im Versammlungsraum aufgestellt. Der Gebetsraum bietet Platz für 800 Männer- und 600 Frauensitze. Ein dreiteiliger Thora-Schrein befindet sich an der Ostseite. In der Gedenkhalle erinnert eine Gedenktafel mit den Worten "Der du diese Halle betrittst - verweile in stillem Gedenken an die über Sechsmillionen unschuldig gemordeten Schwestern und Brüder" an die Ermordung der Juden im Nationalsozialismus. An der Außenfassade im Mittelteil befindet sich über den drei Fensterbögen die Inschrift:

"Nicht durch Macht und nicht durch Stärke, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen." Secharja IV, 6.

[Bearbeiten] Orthodoxe Gemeinde

Die Synagoge wurde seiner Zeit für eine liberale jüdische Gemeinde in Köln gebaut. Auch beim Wiederaufbau wurden die liberalen Elemente wieder hergestellt. So hat die Synagoge auch eine Orgel. Da die Gemeinde seit 1945 aber orthodox ausgerichtet ist, bleibt das Instrument traditionell stumm.

[Bearbeiten] Jüdische Liberale Gemeinde Köln

Seit 1996 gibt es in Köln wieder eine liberale jüdische Gemeinde. Sie hat ungefähr 80 Mitglieder. Gäste kommen aber aus dem gesamten Umland, sodass der kleine Synagogenraum im Souterrain einer evangelischen Kirche immer voll ist.