Synthesewerk Schwarzheide
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Das Synthesewerk Schwarzheide, mitten im Braunkohleabbaugebiet der Lausitz gelegen und 1935 zur Synthese von Benzin aus Braunkohle (Fischer-Tropsch-Verfahren) errichtet, dient heute vor allem der seit 1972 betriebenen Polyurethanproduktion. Das Werk stellte vor der Wende den größten Betrieb für Polyurethane (PUR) im gesamten Ostblock dar und wurde 1990 von der BASF übernommen. Inzwischen wurde an diesem Standort auch die Polyurethanforschung des BASF-Konzerns konzentriert.
Polyurethane sind vielseitig einsetzbar und dem Verbraucher unter anderem als Schuhsohlen, Autositze, Wärmedämmung von Kühlschränken und in der Bauindustrie bekannt. Trotz des Standortnachteils, nicht an einer Wasserstraße zu liegen, werden im Werk außerdem Pflanzenschutzmittel und Lacke auf Wasserbasis für die Automobilindustrie erzeugt.
Das Werk im Süden Brandenburgs ist der einzige europäische Hersteller von speziellen Komponenten für Polyurethan-Kunststoffe.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1934: Die BRABAG (Braunkohlen-Benzin-Aktiengesellschaft) wird in Berlin gegründet.
- 1935: Als dritter Betrieb dieses neuen Konzerns wird ab 1935 das spätere Synthesewerk (heute BASF Schwarzheide GmbH) errichtet.
- 1936: Die ersten Produkte verlassen 1936 die Anlagen.
- 1945; Durch den Zweiten Weltkrieg sind in Schwarzheide viele Wohngebäude zerstört. Das BRABAG-Werk besteht zu 75% aus Ruinen.
- 1946: Nach dem Potsdamer Abkommen wird das BRABAG-Werk ein SAG-Betrieb (sowjetische staatliche Aktiengesellschaft) und dient den Reparationsleistungen an Polen und der Sowjetunion.
- 1954: Am 1. Januar wird das SAG-Werk in die Hände der DDR übergeben. Der Name VEB Synthesewerk Schwarzheide wird weltweit bekannt.
- 1971: Die Benzinproduktion in Schwarzheide wird eingestellt.
- 1990: Das VEB Synthesewerk Schwarzheide, das einschließlich Berufsausbildungen bis zu 6.000 Arbeitsplätze hatte, wird von der BASF-Aktiengesellschaft als BASF Schwarzheide GmbH übernommen.