Tandembeschleuniger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Tandembeschleuniger ist ein Teilchenbeschleuniger. Er ist eine Weiterentwicklung des Van-de-Graaff-Beschleunigers. Ein Tandembeschleuniger nutzt die Beschleunigungsspannung zweimal, indem er die Ionen nach der ersten Beschleunigung im Inneren der Hochspannungselektrode (Terminal) umlädt.
Der Tandembeschleuniger benötigt für die erste Beschleunigungsstufe negative Ionen. Diese werden durch das Passieren einer Kohlenstoffolie oder Gasstrecke (dem sogenannten Stripper) zu positiven Ionen umgeladen. Diese können jetzt in der zweiten Beschleunigungsstufe vom Terminal zum Erdpotential hin weiter beschleunigt werden. Ohne die Ladungsänderung würde ein Teilchen durch die zweite Beschleunigungsstufe wieder auf die Eingangsgeschwindigkeit abgebremst. Es ist daher auch nicht möglich, mit diesem Beschleuniger Elektronen zu beschleunigen.
Vorteile gegenüber dem einfachen Van-de-Graaff-Beschleuniger sind:
- die höhere erreichbare Ionenenergie bei gegebener Beschleunigungsspannung; mit der Spannung x MV kann z.B. ein Protonenstrahl von 2x MeV erzeugt werden;
- die Anordnung beider "Enden", Ionenquelle und Target, auf Erdpotential und nicht im Hochspannungsterminal.
