Tangentialebene
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Tangentialebene einer gekrümmten Fläche ist diejenige Ebene, die im betrachteten Punkt die Fläche berührt. Sie steht senkrecht auf dem Normalenvektor der Fläche.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Charakterisierungen
Es sei eine Fläche und ein Punkt.
- Die Tangentialebene TpM ist Ebene durch p, die von den Geschwindigkeitsvektoren von durch p verlaufenden Wegen aufgespannt wird: Ist ein Weg mit γ(0) = p, so ist ein Punkt der Tangentialebene.
- Ist M in Parameterform gegeben, ist also eine offene Teilmenge und eine Abbildung mit f(p0) = p, so dass M in der Nähe von p durch das Bild von f beschrieben wird, und hat die Totalableitung von f in p0 den maximalen Rang 2, so wird die Ebene vom Bild der Totalableitung aufgespannt:
- Ist M durch eine Gleichung gegeben, ist also M lokal bei p die Lösungsmenge von g(x) = 0 für eine differenzierbare Funktion , und ist der Gradient , so ist der Normalenvektor der Fläche, die Ebene wird also durch
-
- beschrieben.
[Bearbeiten] Beispiel
Ist p = (x0,y0,z0) ein Punkt auf dem Ellipsoid
so ist die Tangentialebene in p gegeben durch
[Bearbeiten] Eigenschaften
Ist die Gauß-Krümmung der Fläche
- positiv, so liegt die Fläche lokal auf einer Seite der Tangentialebene;
- negativ, so wird die Fläche von der Tangentialebene geschnitten.
[Bearbeiten] Anwendungen
Die Tangentialebene ist eine lokale Approximation an die Fläche, die eine einfachere Struktur besitzt. Dies wird beispielsweise genutzt für:
- Abbildungen (Projektionen von Flächen auf eine Ebene, wie es etwa für Karten notwendig ist)
- vereinfachte Berechnung ebener Koordinaten in der Vermessungskunde
- Korrektur von Höhenmessungen wegen der Erdkrümmung