Theorie sozialer Vergleichsprozesse
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Die Theorie des sozialen (auch normativen) Vergleichs ist eine von Leon Festinger stammende Theorie aus dem Jahre 1954.
Sie geht davon aus, dass Menschen aufgrund eines Bedürfnisses eigene Meinungen zu bewerten, ihre Meinungen mit denen anderer vergeichen. Da Menschen nach einem positiven Selbstbild streben und auch von Anderen positiv wahrgenommen werden wollen, kommt es zu einem Fehler in der Einschätzung: Man nimmt sich selbst als "besser" wahr als die übrigen Gruppenmitglieder.
Vergleicht man sich dabei in einer Gruppendiskussion, so bewegt man sich selbst immer extremer in die eine Richtung der als positiv bewerteten Meinung. Man bemerkt nämlich, dass es zunächst "positivere" Meinungen gibt, die mehr in die vorgegebene Richtung tendieren und "übertrumpft" somit die Anderen.
Kurz zusammengefasst:
"Man vergleicht seine Meinung mit der von anderen und versucht, sich positiv von diesen zu unterscheiden." (Stroebe, 1998)
Diese Theorie wird als eine mögliche Erklärung für das Phänomen der Gruppenpolarisierung angesehen.
[Bearbeiten] Literatur
- Stroebe, W., Hewstone, M. (1998): Sozialpsychologie. Eine Einführung. Springer.