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Thermus aquaticus gehört zu den thermophilen (wärmeliebenden), gramnegativen Bakterien und lebt in heißen Quellen und Geysiren beispielsweise im Yellowstone-Nationalpark. Die Umgebungstemperatur in diesen Quellen liegt bei etwa 50-80 °C. Themus aquaticus ist auf Sauerstoff angewiesen (aerob), zur Ernährung werden Aminosäuren, Zucker, verschiedene organische Säuren oder Mischungen von anderen Stoffen genutzt. Das Bakterium ist also chemoorganotroph, es benötigt organische Stoffe zur Ernährung.
Eine der Besonderheiten von Thermus und allen anderen Gattungen des Stammes Deinococcus-Thermus ist in der Zellwand zu finden, und zwar in dem komplexen Molekül Peptidoglycan (Murein), welches der Wand die Festigkeit verleit. Dieses Molekül ist bei allen Bakterien sehr ähnlich aufgebaut. Bei Thermus findet man aber eine eher seltene Abweichung, hierbei ist Bestandteil Diaminopimelinsäure durch Ornithin ersetzt. T. aquaticus wurde aber vor allem durch ihre hitzestabile DNA-Polymerase (nach seinem Namen auch als Taq-Polymerase oder kurz Taq-Pol bezeichnet) in wissenschaftlichen Kreisen weltberühmt, welche die Vervielfältigung der Erbsubstanz DNA (Polymerase-Kettenreaktion - PCR) enorm vereinfachte und so ihren weltweiten Siegeszug ermöglichte.
- Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock - Mikrobiologie. 11. Auflage. Pearson Studium, München 2006, ISBN 3-8274-0566-1