Tragkraftspritzenfahrzeug
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TSF
Fahrzeugdaten
Besatzung: | 0/1/5 |
Feuerlöschpumpe: | eingeschobene TS |
Tragkraftspritze: | TS 8/8 |
Löschwasser: | - |
Schaummittel: | - |
Löschpulver: | 6 kg |
Zul. Gesamtgewicht: | 3.500 kg |
Antrieb: | Straße |
Das Tragkraftspritzenfahrzeug (Abkürzung: TSF) war vor GW-TS und KLF das kleinste in Deutschland genormte Feuerwehrfahrzeug. Es verfügt über eine feuerwehrtechnische Beladung für eine Gruppe und eine tragbare Pumpe, ist jedoch nur mit einer Staffel besetzt. Besonders bei kleinen Freiwilligen Feuerwehren ist das TSF weit verbreitet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aufgaben
- Brandbekämpfung
- Technische Hilfeleistung kleineren Umfangs
[Bearbeiten] Kurzbezeichnungen und Funkrufnamen
Anders als bei den übrigen Feuerwehrfahrzeugen (in Deutschland) werden bei Tragkraftspritzenfahrzeugen die Haupteigenschaften nur in einer Kombination aus Buchstaben beschrieben. Hierbei bedeuten
- TSF = Tragkraftspritzenfahrzeug
- TSF-W = TSF mit zusätzlichem Löschwassertank (500 l - 750l) auf Wunsch auch 1000l.
Im BOS-Funk meldet sich das TSF in den meisten Bundesländern mit dem Funkrufnamen: Florian ../47/.. und das TSF-W mit Florian ../48/.. . In Bayern mit Florian ../44/.. . In Niedersachsen mit Florian [Landkreisname] 00/2x. Das letzte x wird fortlaufend nach Kriterien vergeben, die je nach Gemeinde unterschiedlich sind, oftmals in alphabetischer Reihenfolge der Ortsfeuerwehren.
[Bearbeiten] Ausrückeordnungen
Da TSF häufig bei kleineren Feuerwehren vertreten ist, die über keinen vollständigen Löschzug verfügen, rückt es oft allein oder gemeinsam mit den anderen dort vertretenen Fahrzeugen, z.B: MTW zu allen denkbaren Einsätzen aus. In Städten mit historischem Stadtbild; d.h. bei enger Bebauung ist das TSF oftmals die einzige Möglichkeit, in verwinkelte Strassenzüge vorzudringen, in welches kein größeres Feuerwehrfahrzeug einfahren kann.
[Bearbeiten] Technik
[Bearbeiten] Normung
Das TSF ist in DIN EN 14 530 Teil 16 genormt. Diese Norm trat im Mai 2002 in Kraft und ersetzte damit die alte Norm Din EN xxx Teil xx aus dem Jahre 1997.
[Bearbeiten] Technischer Aufbau
Das TSF wurde früher oft in Form von Kleintransportern realisiert, bei welchen sich die Ausrüstung zusammen mit der Mannschaft im gleichen Raum befand, was bei einigen Einsatzfahrten sehr gefährlich werden konnte, da sich die Beladung bei harten Bremsungen oft aus ihrer Verankerung löste. Moderne TSF sind aus diesem Grund in der Regel mit einem Kofferaufbau ausgestattet, mit 3 oder 5 Geräteräumen. Allerdings sind auch weiterhin neubeschaffte Fahrzeuge ohne abgetrennten Mannschaftsraum bekannt.
Anders als bei modernen Löschgruppenfahrzeugen sind bei einem TSF in der Regel aus Platzgründen keine Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum untergebracht, da i. d. R. handelsübliche Doppelkabiner genutzt werden. Bei einem TSF bei dem keine getrennte Mannschaftskabine vorhanden ist, sind bis zu 4 Atemschutzgeräte im Sitzbereich des Angriffstrupps vorhanden, diese können allerdinsg nicht während der Fahrt angelegt werden.
[Bearbeiten] Feuerwehrtechnische Beladung
Auf dem TSF befindet sich eine umfangreiche feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung für eine Gruppe. In einigen Sonderfällen kann das TSF zusätzliches Material zur Technischen Hilfeleistung transportieren. Die Normbeladung eines TSF besteht unter anderem aus 6 C-Druckschläuchen, 8 B-Druckschläuchen, 4 A-Saugschläuchen und einer Tragkraftspritze (TS).
[Bearbeiten] Geschichte
Der Vorläufer des TSF war der Tragkraftspritzen-Anhänger (TSA). Auf diesem Anhänger war nahezu die komplette Ausrüstung verstaut, die eine Löschgruppe bei einem Brandeinsatz benötigte. Gezogen wurde der Anhänger entweder von einem Traktor oder zur Not auch per Hand. Anfang der 1960er entstand das TSF-Trupp (TSF-T), damit hatte man quasi einen selbstfahrenden TSA, 3 Mann Besatzung und zusätzliche Ausrüstung (z.B. Steckleiter). Mitte der 1960er, Anfang der 1970er entstand der Vorläufer des heute bekannten TSF, man veränderte das TSF-T so, dass man 6 Mann Besatzung mitnehmen konnte. War das TSF-T häufig auf VW T1 und Ford Transit FK aufgebaut, so entstand in den 1970er Jahren das wohl bekannteste TSF: Der Ford Transit, häufig auch heute noch aktiv im Einsatzdienst anzutreffen.
War das Gewicht damals noch 3000 kg, so steigerte es sich immer weiter bis auf die momentan gültigen 3500 kg und darf auch nach den neuen EU-Führerscheinklassen mit der Klasse B gefahren werden.
[Bearbeiten] Beladung
Teil | Anzahl |
---|---|
Warnwesten W1 | 4 |
Pressluftatmer | 4 |
Atemanschluss | 6 |
Kombinationsfilter | 6 |
Kübelspritze A10 | 1 |
Pulverlöscher 6kg ABC-Pulver | 1 |
Druckschlauch B-20-K | 8 |
Druckschlauch C-42-15-k | 6 |
Saugschlauch A | 4 |
Saugkorb A | 1 |
Saugschutzkorb A | 1 |
Standrohr 2B | 1 |
Sammelstück A-2B | 1 |
Verteiler BV oder BK | 1 |
Übergangsstück B-C | 2 |
Übergangsstück C-D | 1 |
Stützkrümmer | 1 |
Strahlrohr BM | 1 |
Strahlrohr CM | 3 |
Mehrzweckleine | 3 |
Seilschlauchhalter | 3 |
Schlauchtragekorb C | 2 |
Kupplungsschlüssel ABC | 3 |
Schlüssel B für Überflurhydranten | 1 |
Schlüssel C für Unterflurhydranten | 1 |
Paar Schachthaken mit Kette | 1 |
Steckleiterteile | 4 |
Feuerwehrleine mit Beutel und Trageleine | 4 |
Handscheinwerfer | 1 |
Handlampe | 3 |
Warndreieck | 1 |
Warnleuchte | 1 |
Winkerkelle | 1 |
Hand-Sprechfunkgerät 2m-Wellenbereich | 3 |
Bindestrang 2m | 6 |
Tragkraftspritze TS8/8 mit Zubehör | 1 |
Nageleisen/Brechstange 700 | 1 |
Werkzeugkasten E | 1 |
Werkzeugkasten 5teilig für Fahrgestell und Pumpe | 1 |
Feuerwehraxt FA | 1 |
Axt B2 SB-A | 1 |
Bügelsäge BX/BY | 1 |
Bolzenschneider | 1 |
Stechschaufel | 1 |
Stoßbesen mit Stiel | 2 |
Abschleppseil | 1 |
Einige TSF verfügen zudem auch über einen Rettungssatz.
[Bearbeiten] Siehe auch
Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland, Portal:Feuerwehr, Portal:Hilfsorganisationen/Themenliste Feuerwehr
Ähnliche Fahrzeuge: TSF-W, TSA
[Bearbeiten] Literatur
- Hamilton, Handbuch für den Feuerwehrmann, Boorberg-Verlag, ISBN 3-415-01705-2