Transport express régional
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bei dem Transport express régional (TER) handelt es sich um eine Untergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF, die den Regionalverkehr in den administrativen Regionen betreibt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Überblick
Die SNCF richtete das TER-System 1984 ein, um ein Grundgerüst für den Nahverkehr bilden zu können. Seit dem Ende der 1990er Jahre wird es zusammen mit den Verwaltungen der jeweiligen Regionen koordiniert. Die Regionen legen in Übereinstimmung mit der SNCF die Routen, die Zahl der Verbindungen, die Fahrpreise und das Serviceangebot fest.
Die Angebote des TER-Systems werden in hohem Umfang von den Steuerzahlern subventioniert. Im Durchschnitt werden 72 % der Kosten vom Staat und den Regionalverwaltungen aufgebracht, während nur 28 % der Kosten durch Fahrkartenverkäufe gedeckt sind. Erfahrungsgemäß explodieren diese Kosten im Laufe der Zeit, da die Regionalverwaltungen bestrebt sind, das Angebot in ihren Regionen zu erweitern.
Die geringe Profitabilität des TER-Systems ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Züge am Morgen und Abend zwar durch den Pendlerverkehr ausgelastet, jedoch an den anderen Tageszeiten chronisch unterbesetzt sind. Als Folge ist die Auslastung der Züge nicht sonderlich hoch; die Züge fahren mit einer durchschnittlichen Auslastung von nur 66 Reisenden pro Fahrt.
[Bearbeiten] Abgabe der Verantwortung
Seben Regionen haben seit 1997 mit der Übernahme der Verantwortung in eigene Regie experimentiert: das Elsass, Centre, Nord-Pas-de-Calais, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Rhône-Alpes, die Pays de la Loire und seit Januar 1999 das Limousin.
1998 stieg der Verkehr in diesen sieben Regionen um durchschnittlich 4,9 %, verglichen mit 3,2 % in den anderen Regionen.
Einige andere Regionen haben conventions intermédiaires unterzeichnet, um die Dezentralisierung des Netzes vorzubereiten: Die Haute-Normandie im September 1997, die Midi-Pyrénées und Burgund im November 1997, die Picardie im Januar 1998 und Lothringen im Februar 1998.
[Bearbeiten] Geschichte
- 31. März 1994: Veröffentlichung des Gutachtens "Régions, SNCF: vers un renouveau du service public" durch die Haenel-Kommission.
- 4. Februar 1995: Das Gesetz zur Verwaltung und Entwicklung der Region legt die Verantwortung für den SPNV in die Hände der Regionen.
- 19. Dezember 1996: Unterzeichnung des ersten Vertrages mit der Region Rhône-Alpes.
[Bearbeiten] Haushaltsmittel für den SPNV
Einige von den Regionen veröffentlichte Zahlen:
Region | TER-Etat | Antail an den jährlichen Regionalisierungsmitteln | Status | |
---|---|---|---|---|
Alsace | 220 Mio. € | 39 % | (2004) | experimentelle Regionalisierung seit 1997 |
Bretagne | 100 Mio. € | 14 % | (2005) | |
Bourgogne | 100 Mio. € | 25 % | (2005) | |
Champagne Ardennes | 55 Mio. € | 12.5 % | (2004) | |
Franche Comté | 70 Mio. € | 20 % | (2005) | |
Lorraine | 250 Mio. € | 45 % | (2005) | |
Picardie | 130 Mio. € | 20 % | (2002) | Zwischenstufe sei Januar 1998 |
Nord-Pas-de-Calais | 260 Mio. € | 21 % | (2003) | experimentelle Regionalisierung seit 1997 |
Rhône-Alpes | 500 Mio. € | 30 % | (2005) | experimentelle Regionalisierung seit 1997 |
Diese Zahlen schließen nicht die Ausgaben für Infrastruktur ein.
[Bearbeiten] TER und Tourismus
Die SNCF hat neun TER-Angebote als Touristenzüge (trains touristiques) bestimmt:
- Chemins de fer de la Corse (Züge auf Korsika)
- train des merveilles (Zug der Wunder)
- train des gorges de l'Allier (Allier-Gorges-Zug)
- Ligne Saint-Gervais-Vallorcine (Mont-Blanc-Express)
- Ligne de Cerdagne/train jaune (Gelber Zug)
- autorail Espérance (Zug der Hoffnung)
- Chemin de fer du Blanc-Argent
- train des Alpes (Alpenzug)
- ligne des hirondelles (Schwalbenlinie)