Tropenhelm
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Ein Tropenhelm ist eine vor allem in den tropischen und subtropischen Ländern verbreitete Kopfbedeckung zum Schutz vor Sonneneinstrahlung und/oder Regen.
Der Helm besteht aus einem formgebenden Kern aus Kork, Holundermark, Kunststoff oder Pappmaché sowie einem in der Regel textilen Überzug. Die französische Form hat eine annähernde Halbkugelform mit einem daran angebrachten umlaufenden, leicht nach unten geneigten ebenen Schirm, oft auch mit Kinnriemen und kleiner Entlüftungskappe auf dem First. Die britische Form erinnert an den Helm eines englischen Streifenpolizisten (Bobby). Die Überzüge sind entweder von heller Farbe (zur Reflexion des Sonnenlichts) oder tarnfarben entsprechend der für die Nutzung vorgesehenen Umgebung (zum Beispiel gelb, safari, khaki, verschiedene Grüntöne).
Tropenhelme gehören zum Stereotyp des europäischen Forschungsreisenden oder Kolonialherren in Afrika und Asien. Die einheimische Bevölkerung bevorzugt andere (der Tradition ihres Volkes entsprechende) Kopfbedeckungen. Es gibt aber auch Gegenden, wo auch die einheimische Bevölkerung Tropenhelme trägt, so im Norden Vietnams (betrifft vor allem Männer, Frauen tragen Reisstrohhüte). Erstmals wurden Tropenhelme 1868 von britischen Kolonialtruppen bei einem Feldzug in Äthiopien verwendet und sowohl von Infanteristen als auch von Kavalleristen getragen. Innerhalb weniger Jahrzehnte folgten die meisten Kolonialmächte dem britischen Beispiel. Dabei verwendete man üblicherweise Helme aus Kork mit Textilüberzug in Khaki.